Unser Rückblick auf den 8. #BibChatDE

Am ersten Novembermontag beteiligten sich wieder über 30 Twitterer aktiv eine Stunde lang am Thema „Wie sehen BürgerInnen, die Bibliotheken gar nicht nutzen, Bibliotheken und wie könnte man sie erreichen?“ und setzten rund 500 Tweets ab. Damit haben wir es bei Trendinalia wieder mal bis auf Platz 4 der DeutschlandCharts geschafft.

Erfreulicherweise hat das viele Teilen der mittlerweile über 800 Follower und noch ein entsprechender kurzfristiger Aufruf-Tweet tatsächlich eine Reihe „Nicht-Nutzer“, die auf Twitter unterwegs sind, auf den Plan gerufen und diese haben sich engagiert in die Diskussion eingebracht.
Genau das wünschen wir uns! Und genau das macht den Unterschied aus zu anderen Plattformen: der Austausch mit Leuten, die wir nicht unbedingt auf dem Schirm haben, mit Argumenten, die wir zwar vielleicht kennen, aber die wir in der Diskussion ernsthaft austauschen können und die uns zum Nachdenken bringen über neue Wege  oder auch einfach „nur“ zur Horizonterweiterung.

Dies an der Stelle auch deshalb explizit genannt, um den Statements, die regelmäßig von einigen wenigen eingebracht werden, zu begegnen, die sich im Bibchat eine stärkere Fachdiskussion gewünscht hätten. Aber wir haben immer hier und in allen Veröffentlichungen kundgetan, dass unser Hauptanliegen ist, mit NutzerInnen, MultiplikatorInnen, KooperationspartnerInnen ins Gespräch zu kommen und uns speziell auch mit Nicht-Bibliothekswesen vernetzen zu wollen. Dass dies natürlich erst mal über unsere persönlichen Filterblasen, die nun mal sehr bibliothekarisch geprägt sind, erfolgt, kann und soll nicht vermieden werden.

Insbesondere die Eingangsfragen über die Gründe des Nicht-(mehr)-Nutzens von Bibliotheken (Zeitmangel, lese nicht, kein passendes Angebot, umständliche Ausleihprozesse..) und die Attribute, die Bibliotheken zugeordnet werden (langweilig, verstaubt…), wurde deutlich, dass eine große Unkenntnis über die derzeitigen Angebote von Bibliotheken zu herrschen scheint und die Eindrücke bzgl. Bibliotheken von vielen viele Jahre zurückliegen, sei es aus der Zeit der eigenen Kindheit oder der, in der die eigenen Kinder noch klein waren.

Auf die Frage, was eine Bibliothek bieten müsste, damit sie attraktiver wird und bisherige Nichtnutzer sie besuchen, wurden als sehr entscheidend genannt:

  • erweiterte Öffnungszeiten bzw. mehr Öffnungszeiten in Richtung Abendstunden und Wochenende
  • besserer Zustand und höhere Aktualität der Bücher/Medien
  • mehr Marketing für noch nicht so bekannte Angebote wie Onleihe etc.
  • Auftreten der MitarbeiterInnen

Wer in einer Bibliothek arbeitet, weiß an welchen Stellschrauben mehr oder weniger gedreht werden kann, aber insbesondere dem letztgenannten Punkt sollte sich jede/r Bibliotheksaktive kritisch stellen und gegebenenfalls vor Ort thematisieren.

Entsprechend der oben genannten Problemfelder wurden eine Vielzahl an Ideen und Anregungen eingebracht hinsichtlich Werbemaßnahmen, Wiedergewinnungskampagnen verlorener NutzerInnen und immer wieder dem deutlichen Appell, die eigene Bibliothek als Ort zu stärken, Partner für vielfältige Kooperationen zu sein oder zu werden und auch „nach draußen“ zu gehen – sowohl real als auch online sich mehr zu vernetzen – (SIC #bibchatde).

Einen Großteil der Beiträge kann in unserem Storify jederzeit nachverfolgt werden. Über einige Ideen und mögliche Maßnahmen wird man sich sicher in weiteren Bibchats austauschen können.

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