Unser Rückblick auf den 14. BIBchatDE – Das Berufsbild im Wandel

Der 14. Bibchat drehte sich um das Berufsbild von bibliothekarischen Fachkräften. In Zeiten der Digitalisierung und gesellschaftlicher Umbrüche stehen die Mitarbeiter*innen in Bibliotheken vor neuen Herausforderungen, welche mit Veränderungen im Selbstverständnis und im Aufgabenprofil von Fachangestellten für Medien und Informationsdienste und Bibliothekar*innen einhergehen.

Wir haben die Diskussion vom 7. Mai 2018 hier wieder übersichtlich zum Nachlesen aufbereitet:

Das hohe Tempo der technologischen Veränderungen und das rasche Veralten von Wissen impliziert, dass Ausbildung bzw. Studium lediglich ein Fundament für den Berufsweg schaffen und berufliche Qualifikationen weiterentwickelt werden müssen. In Bibliotheken führt dies zum einen zur Spezialisierung von Mitarbeiter*innen und zum anderen zu einer intensiveren Zusammenarbeit mit spezialisierten Partnern.

Die Hierarchien zwischen FaMIs und Bibliothekar*innen werden flacher, zumindest in Öffentlichen Bibliotheken. Dort übernehmen FaMIs neben den klassischen Tätigkeiten (Theke, Einstellen, Erwerbung etc.) zunehmend Aufgaben in der Veranstaltungs- und Öffentlichkeitsarbeit, in der Beratung oder im Lektorat. Damit eröffnen sich mehr Möglichkeiten, entsprechend der individuellen Fähigkeiten eingesetzt zu werden. Leider geht dies nicht immer mit einer fairen Bezahlung für entsprechende Tätigkeiten einher.

Was sind die Einsatzfelder von studierten Bibliothekar*innen? Sie definieren sich vor allem über den Verantwortungsgrad – etwa in Hinblick auf Personalführung oder Projektleitung, aber auch über berufsspezifisches Zusatzwissen.

Braucht es den Master oder reicht der Bachelor? Überraschend war für mich der Wunsch nach einer erneuten Differenzierung in ÖB/WB beim Bachelor, da ich dies persönlich in meinem Diplom-Studium als unnötig einschränkend erlebt habe.

Viele äußerten Zweifel an der Sinnhaftigkeit eines rein bibliothekarischen Masters. Stattdessen wurden zwei alternative Modelle präferiert:

  • Fachspezifischer Bachelor, danach Bibliotheks-Master (bisher nur im WB-Bereich üblich) oder
  • Bibliotheks-Bachelor, danach Spezialisierungs-Master z.B. (Medien-)Pädagogik

Wir sind gespannt, wie sich die Ausbildungsmöglichkeiten und das Berufsbild weiterentwickeln werden und bedanke uns bei allen, die diesen Bibchat mitgestaltet oder verfolgt haben.

Dieser Eintrag wurde veröffentlicht in Rückblicke und verschlagwortet mit , , , von MNeumann. Permanenter Link zum Eintrag.

Über MNeumann

Hallo, mein Name ist Marlene Neumann. Studiert habe ich Bibliotheks- und Informationswissenschaften in Leipzig und Berlin. Bei Twitter bin ich als @marlene_n unterwegs. Dort gefällt mir der Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen sowie mit allen Bibliotheksinteressierten. Mir ist es wichtig den eigenen Horizont weiten, Informationen teilen und gemeinsam über die Rolle der Bibliothek reflektieren zu können. Die Anregungen und Denkanstöße nutze ich für meine Arbeit als Verantwortliche für Bibliotheksentwicklung, Qualitätsmanagement und digitale Medien in der Erlanger Stadtbibliothek. Meine beruflichen Schwerpunkte sind außerdem: Öffentlichkeits- und Veranstaltungsarbeit, Lektorat, Informationsdienst, Online-Kommunikation und Bibliothekspädagogik. Privat interessiere ich mich für das Welt- und Zeitgeschehen, Kultur und Literatur. Ich reise gern und mag die Fränkische Schweiz, das Wandern und Biergärten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.