Ihr habt euch für den nächsten Bibchat für das folgende Thema entschieden:
Bibliothek der Dinge: Ausleihe vom Kunstwerk bis zur Bohrmaschine – ist die Bibliothek von heute Teil der Sharing-Community?
Dass man in Bibliotheken neben Bücher und Zeitschriften auch Tonträger,DVDs, BluRays, Konsolen- und Brettspiele ausleihen kann, ist mittlerweile weithin bekannt. Auch die Möglichkeit, elektronische Medien, Musik oder Filme herunterzuladen oder zu streamen, kennen und nutzen zunehmend mehr BibliotheksbesucherInnen. Aber eine „Bibliothek der Dinge“ sagt sicher nur NutzerInnen etwas, die in einer der – noch – wenigen Kommunen wohnen und Bibliotheken aufsuchen, die auf dieses Thema setzen.
Was steckt dahinter?
Neben den üblichen Medienangeboten gibt es immer mehr Bibliotheken, die auch Dinge wie zum Beispiel Nähmaschinen, Hängematten, Werkzeugkasten, Bohrmaschinen oder auch Kunstwerke ausleihen.
Die Grundidee folgt dem Trend einer Shareconomy, also Gegenstände im Öffentlichen Raum zu tauschen und zu teilen. Für viele Bibliotheken scheint es eine Antwort darauf zu sein, sich von einem bestandsorientierten Produktdenken zu einem nutzerorientierten Denken umzuorientieren und nutzerbetriebliche Aktivitäten anzubieten. Das Goethe-Institut in Bratislava definiert die Bibliothek der Dinge: ,,als einen Ort, wo sich die Leute treffen, die sich für das Teilen von Kenntnissen, Werkzeugen und nützlichen Dingen interessieren. In der Bibliothek der Dinge finden Sie Dinge für Freizeit, Bildung, Sport und Unterhaltung, für Groß und Klein.“
So war es auch das Goethe-Institut in Bratislava und die ZLB, die die Idee einer Bibliothek der Dinge konsequent durchgesetzt hatten, indem sie 2016 entsprechende Kriterien aufstellte, wie die Größe der Gegenstände, Gewicht, Robustheit und Hygiene. Entsprechend wurden die Gegenstände erworben, katalogisiert und verliehen. Die Bibliothek der Dinge scheint inzwischen ein deutschlandweiter Trend zu werden, sei es in Hamburg (Hoeb4U) oder Georgsmarienhütte. An der Zentralbibliothek Köln ist die Bibliothek der Dinge mittlerweile ein Angebot im Rahmen der Bildungskooperation. Somit besteht für die Bibliothekspartner die Möglichkeit sich Experimentiersets zu leihen, wo entsprechende Werkzeuge und Geräte zu den MINT-Fächern enthalten sind.
Wir möchten mit euch am kommenden Montag mit euch folgende Fragen diskutieren und vermerken dabei die Zeit, zu der die jeweilige Frage getweetet wird – so habt ihr ggf. die Gelegenheit vorab, eure Statements via Tweetdeck zu formulieren und zu terminieren , wenn ihr euch in der Stunde auf die Antworten der anderen TeilnehmerInnen konzentrieren wollt, oder nur zeitweise oder gar nicht live teilnehmen könnt:
- F1 Wie findest Du grundsätzlich die Idee, sich “nützliche“ Dinge auszuleihen statt zu kaufen – sei es aus Bibliotheks- oder Nutzersicht? (20:05 Uhr)
- F2 Welche Rolle spielen Bibliotheken in einer Sharing-Community? (20:12 Uhr)
- F3 Unter welchen Bedingungen sind Bibliotheken als „LeiLa“ (Leihladen) geeignet? (20:18 Uhr)
- F4 Worin siehst Du die Chancen und Vorteile oder auch Risiken an diesem Konzept? (20:25 Uhr)
- F5 Thema Wartung und Pflege – wie kann dies sinnvoll gelöst werden? (20:34 Uhr)
- F6 Wenn Du eine Bibliothek der Dinge umsetzen würdest, auf welche Kriterien käme es an? (20: 40 Uhr)
- F7 Hat die Bibliothek der Dinge Zukunft? (20:46 Uhr)
- F8 Welche Anregungen hast du noch zu dem Thema? (20: 52 Uhr)
Hier könnt ihr euch ein paar Beispiele für „Bibliotheken der Dinge“ anschauen:
Berlin: Wenn-die-Buecherei-auch-Schrauber-und-Kameras-verleiht.html
Georgsmarienhütte: https://www.noz.de/lokales/georgsmarienhuette/artikel/975013/bibliothek-der-dinge-in-gmhuette-eroeffnet
Hamburg: https://www.buecherhallen.de/hoeb4u-blog-artikel/stuff4u-bibliothek-der-dinge.html
Köln: https://stadtbibliothekkoeln.blog/category/bibliothek-der-dinge/
Links zum Weiterlesen :
Hier eine gute Zusammenfassung seitens des Goethe-Instituts
Hier eine Sammlung auch internationaler Beispiele
Die Bibliothek der Dinge. Welche Rolle spielen Bibliotheken in der »sharing economy«? In: BUB folgende Artikel
https://opus4.kobv.de/opus4-bib-info/files/15700/BuB_2016_07_439_441.pdf
https://opus4.kobv.de/opus4-bib-info/files/14200/BuB_2017_08_445_446.pdf
Und ein Beispiel eines „Leilas“ in Wien – nicht aus der Bibliothekswelt
Weitere Beispiele und Links ergänzen wir gerne!