Am Montag, den 7. Oktober 2019 unterhielten sich beim 31. Bibchat etwa 20 Interessierte über das Thema Kollegiale Beratung. Dabei handelt es sich um ein Format, bei der sich Mitwirkende einer festen Gruppe im Rahmen einer klaren Gesprächsstruktur wechselseitig zu beruflichen Fragestellungen beraten und gemeinsam Lösungen entwickeln.
Damit ihr die Diskussion einfach nachlesen könnt, habe ich euch eine Dokumentation der Tweets in einem Wakelet zusammengestellt.
Erfahrungen
Einige haben bereits sehr positive Erfahrungen mit der Kollegialen Beratung gemacht. Darüber hinaus tauschen sich viele auch auf informelleren Wegen im Freundes- oder Kollegenkreis über verunsichernde Situationen im Berufsalltag aus, um eigene Lösungsansätze durch Impulse der anderen zu reflektieren. Auch wenn kollegiale Beratungen und Kontakte zunehmen, besteht bei der Institutionalisierung der Methode durchaus noch Luft nach oben.
Digitale Tools
Die wichtigste Form für den kollegialen Austausch sind persönliche Gespräche. Darüber hinaus werden neben Twitter auch Foren, Facebook, Mail, Messenger, Mastodon, Instagram, LinkedIn, Slack und Trello für den Austausch mit der Fachcommunity genutzt.
Voraussetzungen
Für Kollegiale Beratung braucht es die Bereitschaft, Erfahrungen einschließlich belastender Situationen, zu teilen. Wer sich darauf einlässt, sollte ein gewissen Maß an Selbstreflektion und Kritikfähigkeit mitbringen. Die Atmosphäre in der Gruppe muss vertrauensvoll und wertschätzend sein. Erfolgsfaktoren sind zudem der systematische Rahmen und der lösungsorientierte Fokus.
Themen
Da die Kollegiale Beratung oft in Entwicklungsprogrammen von Führungskräften eingesetzt wird, sind Personalangelegenheiten ein typisches Themenfeld. Grundsätzlich ist aber jede Art von Fragestellung denkbar, bei der Input von anderen Menschen benötigt wird. Einen Bedarf für überinstitutionelle Experten-Netzwerke gibt es auch bei spezialisierten Fachthemen. Ein Beispiel dafür ist die Kollegiale Zusammenarbeit im Bereich Digital Humanities.
Fazit
Die Kollegiale Beratung basiert auf dem Prinzip der „Augenhöhe“. Es gibt in der Gruppe keine Hierarchien. Fragestellungen werden aus weiteren Perspektiven betrachtet, blinde Flecken erkannt und konkrete Lösungsansätze, auf die man allein nicht gekommen wäre, entwickelt. Und nicht zuletzt: Die Kollegiale Beratung hilft dabei, sich gegenseitig zu stärken.
Für alle, die sich gern intensiver mit dem Format auseinandersetzen möchten, sei abschließend die übersichtliche Einführung in die Kollegiale Beratung von Swantje Dokunke empfohlen.