Abstimmung für den 54. #BibChatDe am Montag, 6. September

Die Abstimmung für Euer Wunschthema erfolgt wie immer per Like des entsprechenden Tweets diesmal nur bis Mittwoch, 1. September, 20 Uhr

 

Wie geht’s dem #BibChatDE und mit ihm weiter?

Ross Findon/Unsplash

Seit rund vier Jahren gibt es das Twitter-Format und den Account @BibChatDE. Wir waren erst vier, dann bald sechs Leute aus ganz Deutschland (okeeee, das ist jetzt etwas übertrieben: wie so oft in der ÖB-Welt sind die Aktivitäten aus NRW besonders hoch und dann haben sich noch zwei aus dem Süden dazugesellt), und tauschen uns seit 2017 monatlich in Zweier-Teams aufgestellt mit der geneigten Twitter-Community über bibliotheksrelevante und -aktuelle Themen aus.

Auf die mittlerweile über 2000 Follower:innen sind wir sehr stolz und wissen, dass viele stumm mitlesen. Bei den Montagabenden beteiligen sich aktiv je nach Thema zwischen 10 und 40 Personen. Über Weiterentwicklungen und neue Akzente diskutieren wir BibChat-Moderator:innen in unregelmäßigen Abständen. Die kleine Diskussion nach dem letzten BibChatDE, angestoßen von einem unserer treuesten Begleiter @stober_stephan, haben wir zum Anlass genommen, einige Dinge neu auszuprobieren.

So geht’s weiter – neuer Turnus, neue Themenfindung

  • Der Bibchat im September 2021 findet noch regulär wie bisher statt.
  • Danach wird es den Bibchat nur noch alle 2 Monate, aber weiterhin am ersten Montag des jeweiligen Monats, geben. Der nächste Bibchat ist somit der im November, Januar, März etc.
  • Die Themenfindung erfolgt nicht mehr über Abstimmung, sondern die jeweiligen Moderationsteams wählen gemeinsam aus.
    Das bedeutet aber nicht, das wir euch bei der Themenfindung nicht mehr einbeziehen wollen. Vielmehr legen wir ein Cloud-Dokument an, in das ihr eure Ideen und Vorschläge rund ums Jahr eintragen könnt.
  • Wir setzen verstärkt auf Themen mit Expert:innen (sowohl aus der Bibliothekswelt als auch aus anderen relevanten Bereichen)
  • Im Januar wollen wir erstmals (und nur 1 jährlich) einen Video-BIBchat ausprobieren. Entweder mit Thema oder als virtuelles Treffen im Anschluss an den Neujahrschat. Hier überlegen wir noch und freuen uns über eure Anregungen dazu.

Nun sind wir gespannt auf eure Reaktionen! Wir freuen uns, wenn ihr diesen Weg mitgeht, uns weiter folgt und vielleicht auch Lust bekommt, euch auch wieder aktiv/er zu beteiligen!

Ankündigung 53. #BibChatDe: Wissenstransfer – Generationswechsel in der Bibliothek gestalten

Wer seit vielen Jahren in einer Bibliothek arbeitet, verfügt unweigerlich über ein großes Maß an Expert*innenwissen zu den eigenen Aufgabenbereichen und Abläufen. Was passiert mit diesem Wissen bei einem Mitarbeiter*innenwechsel?
Mit welchen Maßnahmen kann dafür gesorgt werden, dass Wissen der Bibliothek auch langfristig und über den Weggang einzelner Mitarbeiter*innen hinaus zur Verfügung steht? Darum kümmert sich das Wissensmanagement.
In vielen Bibliotheken ist dies bereits ein aktuelles Thema, da der Generationswechsel entweder ansteht oder bereits im Gange ist. Langjährige Mitarbeiter*innen gehen in den Ruhestand und neu Ausgebildete mit aktuellem Theoriewissen, aber oft wenig Berufserfahrung rücken nach. Gerade im öffentlichen Dienst kommt es nur selten vor, dass Vorgänger*innen und Nachfolger*innen gemeinsam arbeiten und Aufgabenbereiche über einen längeren Zeitraum übergeben werden. Oft können Stellen sogar erst ausgeschrieben werden, wenn sie bereits unbesetzt sind. In diesen Fällen bietet sich ein frühzeitiger Wissensmanagementsprozess ein, um einen erfolgreichen Wissenstransfer zu gewährleisten.

Wissensmanagement umfasst eine Vielzahl von Werkzeugen und Methoden. Einen guten und umfassenden Überblick geben Gabriele Vollmar und Dirk Liesch auf https://wissensmanagement.open-academy.com/.
Dort werden nicht nur die Grundlagen und wichtigsten Begriffe definiert, sondern auch Methoden vorgestellt.

 

Eine spezielle Schwierigkeit beim Wissenstransfer ergibt sich aus der Unterscheidung zwischen Explizitem und Implizitem Wissen.

Während explizites Wissen sich auf verschiedene Weisen dokumentieren und verbreiten lässt, ist implizites bzw. Erfahrungswissen schwierig zu erfassen. Gerade dieses Erfahrungswissen macht langjährige Mitarbeiter wertvoll und stellt im Generationswechsel die besondere Herausforderung, auch solches Wissen so umfassend wie möglich zu erfassen und zu halten.
Andererseits eröffnen sich in vielen Bibliotheken zunehmend die Möglichkeiten für andere Berufsgruppen, z.B. aus der Medienpädagogik. Solche Mitarbeiter*innen bringen wiederum eine ganz andere Art von Erfahrungswissen mit, von dem alle anderen profitieren können und sollten. Auch dies kann durch Wissensmanagement unterstützt werden.

Heute möchten wir im #BibChatDe mit Euch über die praktische Umsetzung von Wissenstransfer sprechen, die in Euren Bibliotheken stattfindet. Dazu haben wir folgende Fragen für Euch:

F1)
Stand der Dinge: Wie würdet Ihr den Generationenwechsel in Eurer Bibliothek beschreiben?Wie aktuell ist das Thema für Euch? 20:05

F2)
Welche Methoden des Wissenstransfers kennt Ihr? Wie sind Eure Erfahrungen damit? 20:15

F3)
Wie wird Explizites Wissen in Eurer Bibliothek gespeichert und weitergegeben? 20:25

F4)
Was gehört konkret zu Eurem Impliziten Wissen und wie kann hier ein Transfer aussehen? 20:35

F5)
Wie habt Ihr bei Eurem Einstieg/Ausstieg/Umstieg Euer Wissen vermittelt? 20:45

Abstimmung für den 53. #BibChatDe am 02. August 2021

Am Montag, den 2. August 2021, um 20 Uhr findet der 53. #BibChatDe statt. Ihr seid herzlich eingeladen!

Die Abstimmung für Euer Wunschthema erfolgt wie immer per Like des entsprechenden Tweets bis zum 21. Juli 2021

Die Themenvorschläge lauten:

 

 

Ankündigung 52. #BIBChatDE: Agile Formate: Moderne Formen der Organisation und Zusammenarbeit

Abbildung mit einer Ankündigung für den 52. BibChatDE am 05. Juli 2021 von 20:00 Uhr bis 21:00 Uhr

Bei dem 52. #BIBChatDE wird es am 05.07.2021 um 20:00 Uhr um das Thema “Agile Formate: Moderne Formen der Organisation und Zusammenarbeit” gehen. Die Welt ist im steten Wandel. Digitalisierung, Globalisierung, neue Medien, technische Weiterentwicklungen. Insbesondere Bibliotheken müssen sich an die veränderte Lebensweise und somit Bedarfe ihrer Kund*innen/Nutzer*innen/Besucher*innen zeitnah anpassen. Die Art und Weise, wie wir unsere Angebote und Dienstleistungen bereitstellen können und müssen, muss also permanent hinterfragt werden. 

Eine Antwort auf diese immer schneller werdenden Veränderungszyklen sind agile Arbeitsweisen. Wer agil arbeitet, strebt eine möglichst hohe Anpassungsfähigkeit an. Veränderungen sind dabei Teil des Prozesses und werden nicht erst am Ende des Handelns erkannt. Der permanente Austausch aller Mitarbeitenden steht dabei im Fokus (menschzentrierte Arbeitsweise). Insbesondere der Einbezug von Nutzniessenden eines Produktes oder einer Dienstleistung sind dabei entscheidend. Dazu bedient man sich verschiedensten Methoden wie z.B. Design Thinking, Design Sprint oder Scrum.

Aus dem Bibliotheksumfeld ist mir persönlich vor allem das Design Thinking bekannt, welches seit einiger Zeit zur Neugestaltung von Bibliotheksräumen genutzt wird. Beispiele dafür sind das DOKK1 in Aahus oder auch in Deutschland die Stadtbibliothek Langenfeld  und die Zweigstelle Kalk der Stadtbibliothek Köln.

Für uns stellt sich also die Frage: Können wir und unsere Nutzer*innen/Kund*innen/Besucher*innen von agilen Arbeitsweisen profitieren? Darum soll es in unserem nächsten Chat gehen.

Ich konnte im Vorfeld mit Sabine Wolf (@serendipityness) über das Thema sprechen. Sie wird den kommenden Chat als Expertin begleiten. Sie ist Diplombibliothekarin (FH) und hat jahrelang als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachbereich Informationswissenschaften der Fachhochschule Potsdam die berufsbegleitende Fernweiterbildung koordiniert. Seit 2017 leitet Sie das Sachgebiet Aus- und Weiterbildung der Stadtbibliothek Berlin-Mitte. Sie hat vor Kurzem die Ausbildung zur Scrum-Masterin abgeschlossen und kennt sich sowohl mit agilen Methoden, als auch im Bibliothekswesen gut aus. 

Unsere Fragen lauten dieses Mal: 

  • F1 Habt ihr schon einmal mit agilen Formaten gearbeitet? Welche waren das und wie seid ihr dazu gekommen? [20:10 Uhr]
  • F2 Hattet ihr dabei negative Erfahrungen? Wurden Eurer Meinung nach Fehler gemacht? [20:20 Uhr]
  • F3 Haltet ihr es für sinnvoll die komplette Organisationsstruktur in Bibliotheken agil zu denken? Was spricht dafür, was dagegen? [20:30 Uhr]
  • F4 Was müsste passieren, damit eine Bibliothek agil organisiert werden kann? [20:40 Uhr]
  • F5 Könnt Ihr Lektüren, Onlinequellen, Referenten oder Fortbildungen zum Thema empfehlen? [20:50 Uhr]
  • F6 Die Obligatorische Abfrage nach zukünftigen Themen. [20:55 Uhr]

Wir freuen uns auf die Diskussion mit Euch!

Leseempfehlungen von Sabine Wolf: 

  • Simschek, Roman und Kaiser Fabian: Scrum: Das Erfolgsphänomen einfach erklärt. 3. Aufl. UVK, 2021. 978-3-7398-3112-1 
  • Andresen, Judith: Retrospektiven in agilen Projekten.  Hanser, 2017. 978-3-446-45302-9

Hilfreiche Links zum Thema:

Citizen Science in Bibliotheken – Rückblick auf den 51. BibChatDe

Wie viel Bürgerwissenschaft steckt heute in den Bibliotheken?, fragten wir in der Ankündigung für den 51. BibChat, der am 7. Juni 2021 stattfand. Mehr als wir ahnen, behaupteten wir im SLUBlog kurz zuvor. Es blieb trotzdem spannend. Moderation: Jens Bemme und Martin Munke (SLUB Dresden) sowie Marlene Neumann (BibChatDE).

Der folgende Rückblick auf den Twitterchat hält in einer Auswahl von Tweets schlaglichtartig Ansätze und Entwicklung des Arbeits- und Wirkungsfeldes Citizen Science in Bibliotheken fest – als Einstieg in die Gespräche, denn BibChats sind kurzweilig, werden aber schnell unübersichtlich. Ein Ziel der Gastmoderatoren war es, das Thema Citizen Science sichtbar zu machen. Abschlussarbeiten und andere Veröffentlichungen, die unlängst entstanden und derzeit entstehen, analysieren Citizen Science mit Blick auf öffentliche und wissenschaftliche Bibliotheken. Im Idealfall werden diese Arbeiten offen publiziert und stoßen noch mehr Gespräche an – über Menschen in Bibliotheken, Bürgerinnen und Bürger, die forschen. Die Fragen des Chats dienen hier als Gliederung. Der Chatverlauf kann mit dem Twitterhashtag #BibChatDe nachvollzogen werden.

Wer forscht in deiner Bibliothek? Zu welchen Themen oder Fragen

  • @AntjeTheise: … Landes- und Stadtforscher, Genealogen, Volkskundler, Vereinsforscher mit Familienpapieren, Karten, Fotos, graphischem Material, Drucken und Archivalien
  • @BlechmannDag: Seit wir (Stadtbibliothek) mit dem Stadtarchiv zusammen in ein Haus gezogen sind: Heimatforschung und regionale Geschichte, Familienforschung; viele Schülerprojekte
  • @niggegraf: … auch immer wieder Forschungsinteressen zu Dampfeisenbahn, Dampfschiffen, Kartographie, viele technische Themen von Alumni der ETH oder Technikinteressenten, geht oft Hand in Hand mit den Bildbeschreibungen

Potentiell suchen, erfragen, recherchieren und finden – hoffentlich – alle NutzerInnen Antworten und Lösungen in Bibliotheken. Ihre privaten und beruflichen Hintergründe sind sehr unterschiedlich. Methodisch wissenschaftlich arbeiten nicht alle, ihr Wissen geht in manchen Themenfeldern und speziellen Nischen aber oft weit über dasjenige der BibliotheksmitarbeiterInnen hinaus. Voneinander lernen geht also in beiden Richtungen, wenn die Bereitschaft dafür da ist.

Welche Citizen Science-Projekte kennst Du?

Die Citizen Science-Plattformen in DeutschlandÖsterreich und der Schweiz bieten umfangreich Informationen von Citizen Science-Projekten, über Forschung- und Evaluationsmethoden, Kontakt zu regionalen Arbeitsgruppen und Gelegenheiten Netzwerke und Wissenstransfer zu pflegen.

Welche Anliegen und Bedarfe formulieren forschende Bürger*innen?

  • @AntjeTheise: Forschende Bürger*innen fragen nach Fotomaterial zu historischen Gebäuden, alten Stadtansichten, Karten, Materialien zu regionalen Persönlichkeiten und Familien, nach Geschichtsquellen zu Vereinen, Uni-Institutionen, vergangenen Forscher*innen …
  • @m_munke: Hilfe beim Auffinden von Literatur und (zusätzlichen) Quellen, mehr Digitalisate, Publikationsmöglichkeiten, Unterstützung bei Transkriptionen – neben individueller Beratung geht es unsererseits dann viel um „Hilfe zur Selbsthilfe“, Schulungen, …
  • @niggegraf: Sie möchten meist noch Hintergrundinfos zu Dokumenten, z.B. Rückseiten von Fotografien

Hier unterscheiden sich Bürgerforschende erstmal gar nicht so sehr von sonstigen NutzerInnen – oder?

Wie können Bibliotheken Bürgerforschung unterstützen? Was funktioniert schon gut?

  • @niggegraf: Digitalisierte Quellen gut aufbereitet und auffindbar hat der ganzen Sache natürlich einen Riesenschub gegeben…
  • @marlene_n: Öffentliche Bibliotheken sind wohl eher Vermittler für #Bürgerforschung; unterstützen bei der Recherche und verweisen auf spezialisierte Bibliotheken, Sammlungen und Archive.
  • @AntjeTheise: Zugänglichkeit und Vermittlung, analog wie digital. Meist hapert es schon am barrierefreien Zugang zu den Sammlungen, leider …
  • @jeb_140: Sichtbar sein: mit eigenen Themen, Projekten, Ressourcen, Angeboten, Geschichten & Fragen, um gefunden zu werden; #MenschenInBibliotheken: Selbst was forschen!
  • @TabeaKlaus: Ich denke, dass insbesondere ÖBs hier das Potential von Citizen Science noch nicht nutzen. In den USA sind die Public Libraries deutlich aktiver.
  • @Lambo: I think our friends from @LIBEReurope have similar questions in mind (and maybe a few answers??) …

Profitiert bibliothekarische Arbeit von Citizen Science?

  • @niggegraf: Mein Jobprofil hat sich dank #Crowdsourcing stark verändert, in positive Richtung, noch „kundenzentrierter“, noch bedarfsorientiertere Quellenbereitstellung, und natürlich viel tolles Feedback generell bis hin zum Testen neuer Applikationen durch die Freiwilligen
  • @m_munke: Wir an der @SLUBdresden / bei @saxorum profitieren an vielen Stellen von #CitizenScience: Unsere Bestände werden genutzt und werden sichtbarer, unsere Metadaten erfahren Kritik und Verbesserung, neue Netzwerke und Kooperationen entstehen, …
  • @Antje Theise: Ich empfinde #CitizenScience als absolute Bereicherung, an Unis gerne unter #ThirdMission genannt. Auch @codingdavinci gehört für mich dazu und ist m.E. modellhaft

Offene bzw. öffentliche Wissensressourcen und Wissensinfrastrukturen sind grundlegend wichtig für Schul- und Weiterbildung, Forschung, Wissenstransfer und gesellschaftliche Innovationen – erst recht in lokalen Gemeinschaften. Technisch und methodisch wird es immer einfacher, auch lokales Spezialwissen überregional zu verknüpfen und kollaborativ anzureichern. Zusammen mit anderen Bildungsträgern können Bibliotheken diese Wissensarbeit fördern. BibliotheksmitarbeiterInnen, die selbst forschen, um Wissen zu schaffen, zusätzliche Zugänge zu Wissen zu eröffnen und zu vereinfachen, können forschende BürgerInnen gut beraten. In solchen Doppelrollen liegen besondere Chancen für die Bürgerwissenschaften in und mit Bibliotheken.

Ist Bürgerforschung in Bibliotheken überhaupt eine kommunale Aufgabe?

  • @marlene_n: Ist #Bürgerforschung in #Bibliotheken überhaupt eine kommunale Aufgabe? Gute Frage. Zumindest als Vermittler spielt die Öffentliche Bibliothek eine Rolle.
  • @GereonKalkuhl: Wer bestimmt, was eine kommunale Aufgabe ist und was nicht? Die Definition der kommunalen Aufgabe von Bibliotheken sollte mit Hilfe der Bibliotheken definiert werden. Und wenn diese z.B. #CitizenScience zu ihren Aufgaben zählen, dann ist CS eine kommunale Aufgabe.
  • @UrsulaGeorgy: Aber lasst sie auch für Bibliotheken und neue Dienstleistungen forschen. Bibliotheken müssen auch für sich stärker die Potenziale ihrer Kund*innen nutzen im Sinne von Open Innovation
  • @jeb_140: Warum nicht? In #CitizenScienceCity*ies kooperieren Rathaus (Stabstelle #CitizenScience?) GLAM, Unis, Volks*hochschulen, Vereine… ‚Stadt der Wissenschaft‘, aber weitergedacht als Stadtentwicklungsstrategie mit Bürgerinnen, die selbst forschen …
  • @niggegraf: Bibliotheken haben schon immer Bürgerforschung unterstützt, dank der Digitalisierung sind die Möglichkeiten noch stark gewachsen, die Vernetzung, auch jetzt dank Videokonferenzen hat nochmals zugenommen, z.B. Wikipedia-Schreibateliers aus D-A-CH …

Ähnlich wie für wissenschaftliche stellt sich für öffentliche Bibliotheken die Frage, ob und wenn ja wie (stark) sie sich im Bereich Citizen Science engagieren können und wollen. Der Ansatz ist dabei in jedem Fall ein anderer, ist doch der eigene Bestand weniger “forschungsfähig” – und soll es auch gar nicht sein. Aber Methodenvermittlung, Schulung und Unterstützung bei der Recherche spielen hier ebenso eine Rolle. Citizen Science bietet für öffentliche Bibliotheken eine Möglichkeit, Kompetenzvermittlung im digitalen Zeitalter neu zu denken.

Was möchtest Du noch über Citizen Science wissen?

  • @marlene_n: Wirklich sehr spannender Austausch hier. Ist der Stellenwert von #Bürgerforschung in wissenschaftlichen #Bibliotheken über die Jahre gestiegen? Gibt es zusätzliche personelle Ressourcen dafür?
  • @lambo: Mein Eindruck: Das Potential, dass das Thema für uns hat, wird (sowohl ÖB als auch WB) in DE eben erst so entdeckt. Wie @UrsulaGeorgy gerade schon antippte, fehlt vermutlich noch ein bisschen Vernetzung / Professionalisierung dazu?
  • @niggegraf: … alle wollen CS machen, wenige machen es systematisch. Dazu gehört: 1) Community Aufbau, nicht immer evident, 2) Community Management, nicht zu unterschätzen, das frisst viele Ressourcen, dranbleiben, sonst sind die Freiwilligen schnell weg
  • @jeb_140: Ich wüsste gern was erforscht Ihr zuweilen? #MenschenInBibliotheken: Was sind Deine Forschungsthemen und -fragen?

Ein Fazit

Wir könnten mehr Gespräche über Citizen Science gebrauchen. Die Frage ist ja nicht, ob Menschen in Bibliotheken forschen. Vielmehr: Wie gehen wir damit um? Wieviel Forschung gehört zum Selbstbild der Menschen, die in Bibliotheken arbeiten? Begriffe wie Bürgerwissenschaften und Citizen Science sind längst nicht fest geprägt im deutschen Sprachraum. Sie werden nun häufiger genutzt, auch für Aktivitäten, die schon immer zur Benutzung einer Bibliothek gehören. Aber die Begriffe bedeuten im Detail noch nicht viel, sie bleiben abstrakt oder diffus, im ungünstigsten Fall Modewörter: “Buzzword-Bingo”. Das können wir ändern.

Beim BibChatDe am 7. Juni 2021 waren Bibliotheken aus der Schweiz stark vertreten. Die Gemeinsamkeiten von Citizen Science und Crowdsourcing schienen dabei auf. Und Kooperationen werden noch wichtiger, da sich die Rolle derjenigen, die in Bibliotheken arbeiten, verändert, wenn Expertise von Nutzerinnen und Nutzern wechselseitig und systematischer als zuvor in die Wissensproduktion an Bibliotheken einbezogen wird: Erfahrungsaustausch untereinander, Lösungen und gemeinsame Projekte – lokal, regional und international. Im Weißbuch-Prozess der Citizen Science-Plattform Bürger Schaffen Wissen sind Bibliotheken erstmals direkt erwähnt und vertreten. So entsteht ein weiterer Ausgangspunkt, um das Thema im politischen Raum und in unseren Institutionen strukturell zu verankern. Es bleibt nicht zuletzt noch eine grundsätzliche Frage: Sollen Anstöße für Citizen Science in Organisationen Bottom up oder Top down wirken? Ausgehend von forschenden BibliothekarInnen, oder ausgehend von Bibliotheksleitungen, die an solcher Forschung interessiert sind? Ein verbindender Ansatz für beide Strategien wäre zu fragen: Wer forscht bereits an welchen Themen in unserer Bibliothek? Wie funktionieren hier individuelle Forschungsprozesse – die der MitarbeiterInnen (dienstlich oder privat) und die der Nutzenden? Was benötigen sie, um zu helfen oder um sich gegenseitig gut zu beraten?

Zum Weiterlesen

Literatur

  • SciStarter, Arizona State University: The Library & Community Guide to Citizen Science (PDF), 2020.
  • Eva Bunge: Wie viel Naturwissenschaft braucht die Bibliothek?
    Scientific Literacy und Citizen Science in Öffentlichen Bibliotheken, DOI: 10.18452/20190, Bock + Herchen Verlag, 2019.
  • Martin Munke, Jens Bemme: Citizen Science: Chancen und Herausforderungen für wissenschaftliche Bibliotheken, in: Bibliotheken: Wegweiser in die Zukunft – Projekte und Beispiele, 2021, (Q107073466), vorab erschienen in: open password: Teil1Teil 2, 2020.
  • Jens Bemme, Martin Munke: Open Citizen Science: Leitbild für kuratorische Praktiken in Wissenschaftlichen Bibliotheken, DOI: 10.1515/9783110673722-013, De Gruyter, 2020.
  • Sona Zoé: Geisteswissenschaftliche Citizen Science-Projekte mit Open Data-Ansatz in deutschen Gedächtnisinstitutionen, DOI: 10.18452/22526, Humboldt-Universität zu Berlin, 2021.

Weitere Ressourcen

Abstimmung für den 52. #BibChatDE am 5. Juli 2021

Am Montag, den 5. Juli 2021, um 20 Uhr findet der 52. #BibChatDE statt.

Die Abstimmung für Euer Wunschthema erfolgt wie immer per Like des entsprechenden Tweets bis zum 25. Juni.

Die Themenvorschläge lauten:

Rückblick 50. #BibChatDE: Digitale #Veranstaltungsformate von #Bibliotheken und weiteren #Kultureinrichtungen

Nicht erst durch die Pandemie haben Bibliotheken digitale Veranstaltungsformate für sich entdeckt, jedoch ist die Menge an solchen Veranstaltungen deutlich gestiegen. Sie sind aus dem Angebotsportfolio der Bibliotheken somit nicht mehr wegzudenken, benötigen allerdings eine fortlaufende Weiterentwicklung. Dies ist eine Erkenntnis aus dem 50. #BIBChatDE.

Gleich zum Einstieg wurde klar, dass die Bandbreite an möglichen Formaten und Tools deutlich gestiegen sind. Online-Lesungen, Videomeetings, Blogs, Social-Media oder auch Chats werden in Bibliotheken immer mehr angeboten. Die Wahl der Plattform ist deutlich gestiegen und reicht von GoToMeeting, über Zoom, Adobe-Connect, Jitsi, Gather.town oder BigBlueButton, bis zu Social-Media-Produkten.

Das letzte Jahr hat Bibliotheken experimentierfreudiger gemacht. Gleichsam haben Kultureinrichtungen und Anbieter von Weiterbildungen ihre digitalen Angebote erhöht. Bibliotheken hatten somit die Chance, ihren Input auszubauen und gute Praxisbeispiele zu sehen. Auch die Vorteile werden kaum mehr bestritten, liegen sie doch auf der Hand, besonders was den ortsunabhängigen Zugriff anbelangt, beschränken sich solche Formate nicht mehr auf die eigene Kommune, entsprechend kann die Zielgruppe auch ausgebaut werden.

Wenn die Zielgruppe nicht immer erreicht wird, dann hat dies in der Regel nicht nur mit der fehlenden Technik zu tun, sondern auch mit einer wirksamen Kommunikations- und Werbestrategie. Freilich steht und fällt jedes Format mit der funktionsfähigen Technik, jedoch auch mit den Kompetenzen der Mitarbeiter*innen und dem richtigen Konzept. Solche und andere Überlegungen waren Gegenstand des 50. BIBChatDE. Einigkeit bestand darin, sich die Zeit für ein Konzept zu nehmen und folgende Fragen sollten geklärt werden:

– Welche Technik steht zur Verfügung? (Hardware, Software, Netzstabilität)

– Wer ist alles involviert? (Zielgruppe & Stakeholder)

– Wie sehen die Kompetenzen der Mitarbeiter*innen aus, gibt es ggf. Schulungen?

– Welche Kosten entstehen und wie werden sie gedeckt?

– Öffentlichkeitsarbeit (Werbekanäle)

– usw.

Am Ende haben wir die Teilnehmer*innen nach Praxisbeispielen gefragt und es zeigt sich, dass die Bibliotheken auf einem guten Weg sind. Für den 50. BIBChatDE, war es jedenfalls ein interessanter Abend und wir haben uns besonders darüber gefreut, auch andere Kultureinrichtungen dabei gehabt zu haben.

Ankündigung 51. #BibChatDE: Wie viel Bürgerwissenschaft steckt heute in den Bibliotheken?

Wir laden euch zu einem Spezial-BibChat mit Jens Bemme und Martin Munke rund um das Thema Citizen Science ein. Er findet am Montag, den 7. Juni 2021 von 20 bis 21 Uhr statt.

Bürgerinnen und Bürger forschen, schon immer. Mit und in privaten Sammlungen und insbesondere in Bibliotheken: in analogen, in digitalen, in kommunalen und in wissenschaftsnahen – in Hochschul-, in Universitäts-, in Landes-, in Nationalbibliotheken und anderen. Wird Bürgerwissenschaft noch unterschätzt? Wieviel Citizen Science gibt es in unseren Bibliotheken?

Über folgende Fragen werden wir sprechen:

  1. Wer forscht in deiner Bibliothek? Zu welchen Themen oder Fragen? (20:05 Uhr)
  2. Welche #CitizenScience-Projekte kennst Du? (20:15 Uhr)
  3. Welche Anliegen und Bedarfe formulieren forschende Bürger*innen? (20:25 Uhr)
  4. Wie können Bibliotheken Bürgerforschung unterstützen? Was funktioniert schon gut? (20:35 Uhr)
  5. Profitiert bibliothekarische Arbeit von Citizen Science? (20:40 Uhr)
  6. Ist Bürgerforschung in Bibliotheken überhaupt eine kommunale Aufgabe? (20:45 Uhr)
  7. Was möchtest Du noch über #CitizenScience wissen? (20:50 Uhr)

Gerne könnt ihr eure Antworten über Tweetdeck vorplanen, falls ihr am BibChat-Abend verhindert sein solltet.

Die folgende Zusammenstellung bietet einen Einstieg in die Diskussion:

Gastmoderatoren:

Jens Bemme arbeitet im Bereich Landeskunde und Citizen Science der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (Saxorum, Referat Saxonica). Er forscht zu historischem Radfahrerwissen um 1900 und erschließt Die Gartenlaube in Wikisource und Wikidata mit dem Citizen Science-Projekt Die Datenlaube.
Twitter: @jeb_140

Martin Munke ist Historiker und leitet seit Juli 2016 das Saxonica-Referat an der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB). Er forscht und schreibt zur sächsischen Landesgeschichte und zu Beziehungsgeschichte(n) in Ostmitteleuropa vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart, zur digitalen Landeskunde und zu Citizen Science in wissenschaftlichen Bibliotheken.
Twitter: @m_munke

Ankündigung 50. #BibChatDE: Digitale #Veranstaltungsformate von #Bibliotheken und weiteren #Kultureinrichtungen

Die Wahl war auch diesmal eindeutig. Bei unserem 50. #BIBchatDE am Montag, den 3. Mai 2021 diskutieren wir über das Thema „Digitale #Veranstaltungsformate von #Bibliotheken und weiteren #Kultureinrichtungen“.

Gleichwohl die Digitalisierung auf dem Vormarsch ist und digitale Formate kontinuierlich weiterentwickelt werden, ist die Umsetzung solcher Formate bedingt durch die Pandemie in kürzester Zeit stärker ins Bewusstsein unserer Gesellschaft gerückt. Auch Bibliotheken können sich dem nicht verschließen, bürgt es doch ein großes Innovationspotenzial, bspw. in Form einer Reformstrategie (Angebot weiterentwickeln) oder als Vermarktungsstrategie (Marktpotenzial erkunden, neue Zielgruppen gewinnen) oder als Flexibilisierungsstrategie, will man digitale Angebote für die Nutzer*innen individualisieren oder Synergieeffekte z.B. nutzen. Solche Fragen sollten in geeignete Konzepte und Rahmenbedingungen münden, weil der Einsatz von Tools und Plattformen zunächst keinen Mehrwert darstellt, als etwa gegenüber konventionellen Formaten. Dies stellt die Bibliotheken vor Herausforderungen, über die wir gerne mit Euch sprechen möchten. Wie lassen sich bspw. nachhaltig digitale Formate in Bibliotheken verankern? Was muss bei Konzepten beachtet werden? Welche Kanäle und Tools/Plattformen sind geeignet? Welche anderen Kultureinrichtungen könnte man als Partner gewinnen? Praxisbeispiele dürfen natürlich auch nicht fehlen. Vielleicht bietet es für einige eine Orientierungshilfe!

Zur Vorbereitungen auf den BIBchatDE könnt ihr Euch hier noch informieren:

Fragen für den Chat:

F1 Starten wir mit einer offenen Frage: Welche digitalen Veranstaltungsformate kennt Ihr?

F2 Konventionelle versus onlinebasierte Veranstaltungsformate – wo liegen Vor- und Nachteile?

F3 Welche Überlegungen fließen in ein (geeignetes) Konzept?

F4 Wie lassen sich nachhaltig digitale Veranstaltungsformate in Bibliotheken verankern und was benötigt Eure Einrichtung dafür? (z.B. Tools, Kompetenzen u.a.)

F5 Welche Plattformen eignen sich für digitale Veranstaltungsformate?

F6 Natürlich wollen wir jetzt Praxisbeispiele hören, die in Bibliotheken gut funktionieren.

F7 Habt Ihr sonst zu dem Thema noch Anregungen oder Fragen für die Runde?

Wir freuen uns auf die Diskussion mit Euch!