Über MNeumann

Hallo, mein Name ist Marlene Neumann. Studiert habe ich Bibliotheks- und Informationswissenschaften in Leipzig und Berlin. Bei Twitter bin ich als @marlene_n unterwegs. Dort gefällt mir der Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen sowie mit allen Bibliotheksinteressierten. Mir ist es wichtig den eigenen Horizont weiten, Informationen teilen und gemeinsam über die Rolle der Bibliothek reflektieren zu können. Die Anregungen und Denkanstöße nutze ich für meine Arbeit als Verantwortliche für Bibliotheksentwicklung, Qualitätsmanagement und digitale Medien in der Erlanger Stadtbibliothek. Meine beruflichen Schwerpunkte sind außerdem: Öffentlichkeits- und Veranstaltungsarbeit, Lektorat, Informationsdienst, Online-Kommunikation und Bibliothekspädagogik. Privat interessiere ich mich für das Welt- und Zeitgeschehen, Kultur und Literatur. Ich reise gern und mag die Fränkische Schweiz, das Wandern und Biergärten.

Rückblick auf den 27. BIBchatDE zum Thema „Medienpädagogik in Bibliotheken“

Gastmoderator Dennis Kranz (Medienpädagoge in der Stadtbibliothek Rostock) hat mit Bibliotheksmitarbeiter*innen und Medienpädagog*innen am Montag, den 3. Juni über ein spannendes Thema diskutiert, welches in Bibliotheken zunehmend Raum einnimmt.

Denn in den Stellenausschreibungen von Bibliotheken heißt es immer häufiger: Medienpädagoge (m/w/d) gesucht!

Die Tweets zum Thema wurden in Auswahl wieder in einem Wakelet dokumentiert.

Zur Medienpädagogik gehört „die eigene Erstellung und Produktion von Medieninhalten sowie die Auseinandersetzung mit sich selbst und den eigenen Medienverhalten“, so Dennis Kranz. Bibliotheken öffnen sich der Medienpädagogik, deren bibliothekarischen Fachkräften fehlen jedoch die entsprechenden medienpädagogischen Kenntnisse und Fähigkeiten. Also werden spezialisierte Medienpädagog*innen eingestellt, deren Rolle in der Bibliothek aber erst definiert werden muss. Das läuft nicht zwingend reibungslos. Zumal die Medienpädagog*innen zusätzlich vielerorts noch Leseförderung betreiben und Lektorate oder Info-Dienste übernehmen sollen. Aufgaben, für die sie nicht ausgebildet sind und die ihnen Zeit kosten. Es herrscht also Gesprächsbedarf: Was kann und soll die Medienpädagogik in Bibliotheken umfassen? Und was sollen Medienpädagog*innen in Bibliotheken genau tun bzw. nicht tun?

Schon bei den Antworten auf die Frage, was Medienpädagogik in einer Bibliothek ist, zeigten sich die unterschiedlichen Vorstellungen. So gibt es noch keine eindeutige Verständigung darüber, ob die Leseförderung völlig getrennt von der Medienpädagogik zu betrachten ist. Die Förderung von Medienkompetenz dagegen wird von vielen als Aufgabe der Medienpädagogik gesehen. Darüberhinaus sollen Medienpädago*innen das Medienhandeln auf kreative Weise fördern. In Projekten können zum Beispiel Stopp-Motion-Filme, Podcasts oder ganz andere Medienprodukte entstehen. Dabei sollen nicht nur Kinder und Jugendliche angesprochen werden. 

Im Bibliotheksalltag sollten die Ressourcen und spezifischen Kompetenzen der Medienpädagog*innen hauptsächlich in die Entwicklung und Durchführung medienpädagogischer Angebote fließen. Andererseits: In der Realität der kleineren Bibliotheken wird es nicht immer eine ganze Stelle allein für die Medienpädagogik geben können. Hier werden Medienpädagog*innen also unter Umständen auch bibliothekarische Tätigkeiten übernehmen.

Bibliothekspädagogik und Medienpädagogik sind zwei paar Schuhe. Während die erstere auf die Vermittlung der bibliothekarischen Angebote und die Unterstützung von Lernen (zum Beispiel Leseförderung) abzielt, unterscheidet die Medienpädagogik Lernen mit Medien (Mediendidaktik), Lernen über Medien (Medienerziehung) sowie Bildungsprozesse im Kontext einer sich verändernden Medialität (Medienbildung).

Bei der Frage, ob der Einsatz eines Kahoot schon medienpädagogische Arbeit ist, scheiden sich die Geister. Als reines Rallye-Tool für das Kennenlernen der Bibliothek und das Lösen von Rechercheaufgaben, wohl eher nicht. Anders wäre es, wenn Schüler*innen eigene Spiele mit Kahoot kreieren würden.

Die Vernetzung der Medienpädagogog*innen in Bibliotheken steht noch am Anfang. Unterstützung könnte die Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK) e.V., der BIB, der DBV und die Fachstellen geben.

Lasst uns die Medienpädagogik in Bibliotheken gemeinsam weiterentwickeln und ausloten, wie die Zusammenarbeit und Aufgabenteilung der unterschiedlichen Professionen gelingen kann. Voraussetzung dafür ist, dass sich Verantwortliche in Bibliotheken genauer über die Aufgabenbereiche von Medienpädagog*innen informieren. Also Augen auf bei der Stellenausschreibung!

Ein großer Dank geht an Dennis Kranz, der aus seiner Sicht als Medienpädagoge, den 27. BIBchatDe fachkundig und interessiert moderiert hat!

Ankündigung 27. #BIBchatDE – #Spezialchat zur „Medienpädagogik in Bibliotheken“ am 3. Juni 2019

Wir freuen uns auf den #Spezialchat zum Thema „Medienpädagogik in Bibliotheken“ mit dem Medienpädagogen Dennis Kranz (Bei Twitter @worka).

Die medienpädagogische Arbeit in Bibliotheken wird immer wichtiger und dazu werden immer mehr Medienpädagog*innen eingestellt. Nur was sollen diese Menschen in Bibliotheken genau tun? Jede Bibliothek hat dazu unterschiedliche Vorstellungen und Wünsche. Vor allem wird ein eigener medienpädagogischer Begriff in der Bibliothekswelt geschaffen, der mit den bisherigen erziehungswissenschaftlichen Erkenntnissen wenig zu tun hat. Viele Begriffe wie Medienkompetenz, Medienpädagogik, Bibliothekspädagogik, aber auch Informationskompetenz werden in einen Topf geworfen und unterschiedlich ausgelegt. Dazu zählt auch die Bibliothekspädagogik mit digitalen Medien, zum Beispiel Tablet-Rallyes zum Kennenlernen der Bibliothek und deren Informationsangebote. Ist dies schon die Arbeit, die Medienpädagog*innen machen sollen oder hat das überhaupt nichts mit medienpädagogischer Arbeit zu tun? Bibliotheken sehen in der Regel digitale Medien als Hilfe zum Lernen, ähnlich wie es in Schulen vermittelt wird. Die Medienpädagogik ist nicht das digitale Lernen, sondern die eigene Erstellung und Produktion von Medieninhalten sowie die Auseinandersetzung mit sich selbst und den eigenen Medienverhalten und -konsum. Selbst die Auseinandersetzung mit Demokratie funktioniert unterschwellig und soziale Kompetenzen werden ebenso zusätzlich gefördert. Definieren Bibliotheken und Medienpädagog*innen den Begriff Medien unterschiedlich? Und wie soll die Vernetzung die Medienpädagog*innen überhaupt aussehen? Die medienpädagogischen Dachverbände wie die Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK) spielen in der Bibliothekswelt fast gar keine Rolle. Und sollte es da nicht mehr Verbindungen auch zum Deutschen Bibliotheksverband geben?

Diese Fragen möchten wir beim nächsten BIBchatDE am Montag, 3. Juni diskutieren:

F1: Was ist Medienpädagogik in einer Bibliothek? (20:03)

F2: Was für Angebote sollen Medienpädagog*innen in der Bibliothek machen? Welche Zielgruppen sollen angesprochen werden? (20:10)

F3: Was sollen Medienpädagog*innen in einer Bibliothek alles leisten? Sollen sie auch in den bibliothekarischen Alltag integriert werden, wie zum Beispiel Ausleih- und Informationsdienste übernehmen? (20:20)

F4: Ist die Bibliothekspädagogik gleichzusetzen mit der Medienpädagogik – Wenn ja warum oder wenn nein warum? (20:30)

F5:Ist der Einsatz eines Kahoots oder anderen Tools in einer Bibliotheksveranstaltung schon medienpädagogische Arbeit? Oder gehört auch ein Kamishibai oder ein Bilderbuchkino dazu? (20:40)

F6: Wie soll eine Vernetzung der Medienpädagog*innen aussehen? Gibt es die überhaupt?  (20:45)

F7 Welche Anregungen hast du noch zum Thema? (20:50)

Unsere Lesetipps:

Medienkompetent mit Games

https://www.medienpaedagogik-praxis.de/

https://libreas.eu/ausgabe16/texte/02haase.htm

https://www.goethe.de/de/kul/bib/20365676.html

Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK) e.V.

Zum Gastmoderator:

Dennis Kranz ist Medienpädagoge in der Stadtbibliothek Rostock. Er studierte Kultur- und Medienpädagogik an der Hochschule Merseburg und war bei Bürgersendern in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt tätig.

Abstimmung für den 21. #BIBchatDE

Hier könnt Ihr für das Thema des 21. #BibChatDe am Montag, den 3. Dezember 2018 abstimmen.

Dazu favorisiert bitte den Tweet, der Euer Wunschthema enthält. Die Abstimmung endet am Freitag, den 23. November 2018.

Folgende Themen stehen zur Abstimmung:

Unser Rückblick auf den 20. #BIBchatDE: Bibliotheken – Nonformale Lernorte zur Förderung von Medienkompetenz?

Am 5. November veranstalteten wir zum Tag der Medienkompetenz in NRW gemeinsam mit unseren Gästen @KA_DUS (Kordula Attermeyer) und @Tastenspieler (André J. Spang) vom Team @DGNRW und #EDchatDE einen Spezialchat.

Wir haben die Fragen- und Antwort-Tweets wieder für euch zum Nachlesen dokumentiert:

Wakelet 20. #BIBchatDE Dokumentation

Tweetdokumentation 20. BIBchatDE über Wakelet

Unter den knapp 30 Diskussionsteilnehmer*innen waren diesmal einige dabei, die nicht in Bibliotheken arbeiten. Das hat den Blick für unterschiedliche Sichtweisen und Erfahrungshorizonte geöffnet. Vielen Dank an alle Teilnehmer*innen und vor allem an unsere beiden Gastmoderatoren für das tolle Miteinander!

Die Diskussion startete mit der Frage, was Medienkompetenz bedeutet. Bereits 1997 hat Dieter Baacke den Begriff definiert, als Fähigkeit, Medien und ihre Inhalte den eigenen Zielen und Bedürfnissen entsprechend sachkundig zu nutzen. Diese Definition lässt sich grundsätzlich auch auf den Umgang mit digitalen Medien übertragen, wenngleich durch die veränderten Formate weiterführende Kenntnisse erworben werden müssen. Als Rahmen für die Medienbildung wurde u.a. der Medienkompetenzrahmen Nordrhein-Westfalen und das 4K-Modell (Kollaboration, Kommunikation, Kreativität, Kritisches Denken) genannt.

Es gibt unterschiedliche Angebote, Themen und Formate, die Menschen dabei unterstützen, kompetenter mit Medien umzugehen, zum Beispiel:

Bibliotheken sind geeignete nonformale bzw. informelle Lernorte, da sie Medien bereitstellen, die Nutzung niedrigschwellig und ohne langfristige Bindung erfolgen kann und sie offen für alle Altersgruppen und Bevölkerungsschichten sind. Dazu kommt vielerorts eine vergleichsweise gute technische Ausstattung.

Der verantwortungsvolle Umgang mit dem Internet will früh gelernt sein. Bibliotheken können Kinder und Jugendliche dabei unterstützen, insbesondere auch mit Angeboten, die sich an Eltern und Lehrkräfte als Multiplikatoren wenden. Die Schwierigkeit dabei ist, nicht nur das akademische Milieu zu erreichen. Bibliotheken sollen Kinder von Anfang an mit entsprechenden Angeboten begleiten, idealerweise mittels eines integrierten Konzeptes für die Förderung von Lese- und Medienkompetenz, welches auch in den Curricula der Schulen verankert ist. Schulbibliotheken haben ein besonders großes Potenzial: Nur dort ist es möglich, das Recherche-Verhalten im schulischen Alltag zu beobachten und darauf aufbauend eine intensive und nachhaltige Unterstützung zu bieten. Beim Thema „Medienkompetenz“ dürfen wir die „ältere“ Generation nicht aus dem Blick verlieren. Viele Vermittlungskonzepte und Themen sind bei entsprechend individueller Ansprache auch auf ältere Menschen übertragbar.

Wie verändert sich die Medienbildung in Zeiten von Fake News, Verschwörungstheorien und Algorithmen? Dies ist auch für Bibliotheken kein einfaches Thema. Sie können Experten einladen, die in Vorträgen oder Workshops Wissen vermitteln. Sie können aber auch im Rahmen ihrer alltäglichen Vermittlungsarbeit sensibilisieren, z.B. über die Qualität von Informationsquellen und Suchergebnissen sprechen. Die größte Schwierigkeit ist auch hier wieder, diejenigen Menschen zu erreichen, die anfällig für Fake News oder Verschwörungstheorien sind.

Für die Förderung von Medienkompetenz braucht es auch in Bibliotheken Personal mit pädagogischen Fähigkeiten und zeitlichen Ressourcen für dieses Aufgabengebiet. Darüber hinaus können sich Bibliotheken mit medienpädagogischen Expert*innen zusammenschließen und lokale Netzwerke nutzen.

Das Thema Medienkompetenz ist sehr breit und umfasst mehr als den „verantwortungsvollen Umgang mit dem Internet“. Zahlreiche Aspekte blieben außen vor und bieten sich daher als Themen für weitere Bibchats an.In diesem Sinne bedanken wir uns für den spannenden Austausch und freuen uns auf die kommenden Chats mit euch!

Der 21. #BIBchatDE findet – dann wieder zu einem Thema eurer Wahl – am 3. Dezember 2018 statt.

Ankündigung 20. #BIBchatDE am 05.11.2018 – Spezialchat zum Thema „Bibliotheken – Nonformale Lernorte zur Förderung von Medienkompetenz?“

Bibliotheken - Nonformale Lernorte zur Förderung von Medienkompetenz?

Am Montag, 5. November findet von 20 bis 21 Uhr ein Spezialchat des #BIBChatDE mit Experten als Gastmoderatoren statt. Anlass ist der Tag der Medienkompetenz im Landtag NRW.

Jedes Kind muss den verantwortungsbewussten Umgang mit Medien erst lernen. Und auch als Erwachsene fühlen wir uns oft unsicher im Netz – gerade auch in Zeiten von Fake News, Algorithmen und Datenskandalen. In der Medienbildung sind viele Akteure unterwegs: Schulen, Bibliotheken, Volkshochschulen und weitere Bildungseinrichtungen. Sie alle bieten unterschiedliche Lernangebote zur Förderung von Medienkompetenz. Welche spezifische Rolle spielen Bibliotheken in diesem Umfeld? Was wird von ihnen erwartet? Was können sie leisten?

In einem interdisziplinären Chat möchten wir mit Interessierten und Verantwortlichen über Herausforderungen, Zielgruppen und Strategien der Medienbildung diskutieren. Jeder ist herzlich zu dieser Spezialausgabe von #BIBchatDE eingeladen – insbesondere Bibliothekswesen, Pädagogen, Eltern und Bildungspartner. Gastgeber sind Marlene Neumann @marlene_n und Dirk Ehlen @Dirk_Ehlen aus dem #BIBchatDE-Team. Als Gast-Moderatoren wirken @KA_DUS (Kordula Attermeyer) und @Tastenspieler (André J. Spang) vom @EdchatDE mit. Wir freuen uns riesig auf den Austausch zu einem spannenden und wichtigen gesellschaftlichen Thema.

Fragen

20:05 Uhr
F1 Was verstehst du unter #Medienkompetenz? Braucht man in einer zunehmend digital geprägten Welt neue oder andere Kompetenzen?

20:10 Uhr
F2 Warum interessierst du dich für das Thema ganz konkret: Welche Angebote zur Förderung von #Medienkompetenz bietet deine Einrichtung? Gerne mit URL!

20:15 Uhr
F3 Worin liegen die spezifischen Potenziale von Bibliotheken als Lernort in Abgrenzung zu Schulen, Volkshochschulen und anderen Einrichtungen?

20:25 Uhr
F4 Der verantwortungsvolle Umgang mit dem Internet will früh gelernt sein. Wie können Bibliotheken Kinder und Jugendliche dabei am besten unterstützen?

20:35 Uhr
F5 Medienkompetenz „für alle“: Mit welchen konkreten Angeboten können wir den kompetenten Umgang mit Medien in Zeiten von Fake News, Verschwörungstheorien und Algorithmen auch für Erwachsene fördern?

20:45 Uhr
F6 Braucht jede Bibliothek Medienpädagogen? Gilt das auch für alle anderen Bildungsorte?

20:50 Uhr
F7 Welche Anregungen hast du noch zum Thema?

Unser Rückblick auf den 17. BIBchatDE – Leitbilder in Bibliotheken

Der 17. #BIBchatDE beschäftigte sich mit der Frage, wozu und wie Bibliotheken Leitbilder (bzw. Visionen) entwickeln und mit Leben füllen. Mehr als 20 Diskussionsteilnehmer*innen tauschten ihre Meinungen und Erfahrungen aus. Zu Wort meldeten sich auch Mitarbeiter*innen aus Einrichtungen mit existierenden Leitbildern, z.B. der Deutschen Nationalbibliothek, der UB Basel, der Fachstelle für Öffentliche Bibliotheken NRW, der Stadtbüchereien Düsseldorf, den Münchner Stadtbibliothek oder der Stadtbücherei Ibbenbürren.

Wir haben die Tweets vom 6. August 2018 wieder übersichtlich zum Nachlesen dokumentiert:

Leitbilder dienen als strategischer Kompass. Sie sind Maßstab für die Entwicklung operativer Ziele, Bibliothekskonzepte bzw. Arbeitsprogramme. Leitbilder beinhalten das eigene Selbstverständnis, den Auftrag sowie den Wertehorizont der Institution und ihrer Mitglieder*innen.

Ein gutes Leitbild gibt einen Orientierungsrahmen und wirkt nach innen und nach außen. Es sollte präzise, realistisch und verständlich formuliert sein. Das Leitbild muss gemeinsam entwickelt und getragen werden. Nicht wirksam ist ein Leitbild dann, wenn es oktroyiert wird bzw. wenn die „schönen Worte“ im Alltag nicht mit der Realität übereinstimmen. Deshalb ist die Leitbild-Entwicklung kein Prozess, der abgeschlossen werden kann, sondern das Leitbild muss im Alltag immer wieder hervorgeholt und übersetzt werden.

Die Kommunikation des Leitbildes kann über die üblichen Instrumente der Öffentlichkeitsarbeit erfolgen. Vor allem aber wird es indirekt mittels aus dem Leitbild abgeleiteten Angeboten und Handlungsweisen transportiert. Eine publikumswirksame Übersetzung des Leitbildes gelingt der Stadtbibliothek Charlottenburg-Wilmersdorf mit dem Claim „Wir bieten Vielfalt einen Ort.“ Das entsprechende Logo finden die Besucher*innen dort in Verbindung mit konkreten Angeboten, zum Beispiel der Tandem Treffbox.

Für uns war der Austausch über Leitbilder und deren Erstellungsprozess sehr spannend. Danke für euer Interesse!

Jetzt möchten wir noch etwas Besonderes ankündigen: Der 18. #BIBchatDE am Montag, den 3. September wird als Spezialchat zum Thema OER (Open Educational Resources) in Bibliotheken von der Expertin Gabriele Fahrenkrog (@fahrenkrog) moderiert. Wir freuen uns schon sehr darauf!

Ankündigung 17. #BIBchatDE am 06.08.2018

Ihr habt euch beim Voting für den kommenden Bibchat für das folgende Thema entschieden:

Leitbilder in Bibliotheken – wie und wozu?

Fragen

Folgende Fragen dienen am Montag, den 6. August von 20 bis 21 Uhr als Diskussionsgrundlage:

20:05 Uhr
F1 Warum interessierst du dich für das Thema? Hat deine Bibliothek/Organisation ein Leitbild? Wenn ja, erzähle etwas darüber.

20:10 Uhr
F2 Worin siehst du die Chancen und Vorteile oder auch Risiken von Leitbildern?

20:15 Uhr
F3 Was sollte ein Leitbild beinhalten und was nicht?

20:25 Uhr
F4 Wie sollte ein Leitbild erarbeitet werden bzw. wie nicht?

20:35 Uhr
F5 Was sind geeignete Wege, um das Leitbild dem Träger, den Nutzer*innen und der Öffentlichkeit bekannt zu machen? Deine Ideen sind gefragt!

20:45 Uhr
F6 Wie kann ein Leitbild in der Bibliothek auch „gelebt“ werden, z.B. hinsichtlich des angestrebten Verhaltens der Mitarbeiter*innen gegenüber Nutzer*innen oder Kolleg*innen?

20:55 Uhr
F7 Welche Anregungen hast du noch zum Thema?

Was ist ein Leitbild?

Das Leitbild nennt die Ziele und Werte der Organisation und stellt Richtlinien für das Verhalten der Mitarbeiter*innen dar. Es trifft eine prägnante und langfristig gültige Aussage über die Identität der Bibliothek und beantwortet die Fragen, weshalb die Bibliothek existiert, was ihr Auftrag ist und welche Angebote für welche Zielgruppen mit welcher Haltung erbracht werden.

Beispiele:

Leitbild der Deutschen Nationalbibliothek
Leitbild der Staatsbibliothek zu Berlin
Leitbild der Stadtbibliothek Herrenberg
Leitbild der Münchner Stadtbibliothek
Leitbild der UB Hildesheim
Leitbild der Stadtbibliothek Nürnberg
Leitbild der UB TUM München
Leitbild der Stadtbibliothek Germering
Leitbild der Stadtbibliothek Bremen
Leitbild der Stadtbibliothek Chemnitz
Leitbild der Universitätsbibliothek RWTH Aachen
Leitbild der Stadtbücherei Ibbenbüren
Leitbild der Stadtbücherei Münster
Strategiekonzept und Leitbild der Stadtbibliothek Köln
Vision 2020: Zentralbibliothek der Zukunft (Düsseldorf)

Quellen zur Vertiefung:

Im Blog der Münchner Stadtbibliothek berichtet Anke Buettner, Leitung Programm- und Öffentlichkeitsarbeit, über das Entstehen der Vision 2020.

Eidloth, Christian: Leitbilder
Löffler, Maria: Leitbilder in Bibliotheken – eine erste Zwischenbilanz. In: Bibliotheksforum Bayern 2 (2008).
Riemer, Tracy: Visionen öffentlicher Bibliotheken in Deutschland. – Köln, Bachelorarbeit, 2014.
Rudolf Brockhaus, Sebastian Lange: Das Leitbild der Zentralbibliothek der Sportwissenschaften Köln – eine Evaluation. – Köln, Masterarbeit, 2012.
Umlauf, Konrad: Das Leitbild. – Hamburg: Verlag Dashöfer GmbH , 2002.
Zschau, Gerhard ; Jobmann, Peter: Auf dem Weg zur demokratischen Bibliothek. – Berlin, Freie Univ., Masterarbeit, 2013.

#BIBchatDE meets #bibtag18

Sehen wir uns in Berlin? Das Bibchat-Team freut sich auf den persönlichen Austausch mit euch.

Zu folgenden zwei Veranstaltungen möchten wir euch sehr herzlich einladen:

Mittwoch, 13.06., 9:00 bis 9:30 Uhr im Raum IV

#BibChatDE: Ein Jahr digitales Netzwerken auf Twitter – Wo geht die Reise hin?

Nach einem Jahr Vorlauf startete im April 2017 der erste Bibchat auf Twitter mit dem Ziel, auf bibliothekspraktisches Tun aufmerksam zu machen, interdisziplinäres Netzwerken durch überregionale Kontakte zu unterstützen und Projekte multiperspektivisch, konstruktiv, aber auch kontrovers im öffentlichen Raum zu diskutieren.
Wie weit wird das Format dem in der Zielsetzung der Initiatoren formulierten Hoffnungen bislang gerecht? Wie gut klappt die Vernetzung über die Grenzen des eigenen Berufsfeldes hinaus? Gibt es einen Mehrwert gegenüber anderen Plattformen? Und wie soll es weitergehen?
Wir legen eine erste Jahresbilanz vor und begeben sich anschließend gerne in den Austausch mit dem Publikum.

Mittwoch, 13.06., 14:00-15:30 Uhr im Lab II,

Beim #BIBChatDE mitmachen. Twitter für Anfänger*innen

Unter dem TwitterAccount @BIBChatDE tauschen sich Twitteruser über Bibliotheksthemen im deutschsprachigen Raum einmal monatlich aus.
Doch wie kann ich mitmachen, wenn ich noch nie getwittert habe? Was brauche ich dazu? Wie funktioniert Twitter und die dortige Community? Was bringt mir Twitter über den #BIBchatDE hinaus für mich und meine Institution? Wie kann ich mich mit Multiplikatoren vernetzen? Dieses alles erklären und zeigen die „Macher*innen“ vom BIBChatDE im Hands-on-Labor.

ABSTIMMUNG FÜR DEN 15. BIBCHATDE

Hier könnt ihr für das Thema des 15. #BIBchatDE am Montag, den 4. Juni 2018 abstimmen.

Bitte den Tweet, der dein Wunschthema enthält, einfach faven (bis Freitag, 25.05.):

Unser Rückblick auf den 14. BIBchatDE – Das Berufsbild im Wandel

Der 14. Bibchat drehte sich um das Berufsbild von bibliothekarischen Fachkräften. In Zeiten der Digitalisierung und gesellschaftlicher Umbrüche stehen die Mitarbeiter*innen in Bibliotheken vor neuen Herausforderungen, welche mit Veränderungen im Selbstverständnis und im Aufgabenprofil von Fachangestellten für Medien und Informationsdienste und Bibliothekar*innen einhergehen.

Wir haben die Diskussion vom 7. Mai 2018 hier wieder übersichtlich zum Nachlesen aufbereitet:

Das hohe Tempo der technologischen Veränderungen und das rasche Veralten von Wissen impliziert, dass Ausbildung bzw. Studium lediglich ein Fundament für den Berufsweg schaffen und berufliche Qualifikationen weiterentwickelt werden müssen. In Bibliotheken führt dies zum einen zur Spezialisierung von Mitarbeiter*innen und zum anderen zu einer intensiveren Zusammenarbeit mit spezialisierten Partnern.

Die Hierarchien zwischen FaMIs und Bibliothekar*innen werden flacher, zumindest in Öffentlichen Bibliotheken. Dort übernehmen FaMIs neben den klassischen Tätigkeiten (Theke, Einstellen, Erwerbung etc.) zunehmend Aufgaben in der Veranstaltungs- und Öffentlichkeitsarbeit, in der Beratung oder im Lektorat. Damit eröffnen sich mehr Möglichkeiten, entsprechend der individuellen Fähigkeiten eingesetzt zu werden. Leider geht dies nicht immer mit einer fairen Bezahlung für entsprechende Tätigkeiten einher.

Was sind die Einsatzfelder von studierten Bibliothekar*innen? Sie definieren sich vor allem über den Verantwortungsgrad – etwa in Hinblick auf Personalführung oder Projektleitung, aber auch über berufsspezifisches Zusatzwissen.

Braucht es den Master oder reicht der Bachelor? Überraschend war für mich der Wunsch nach einer erneuten Differenzierung in ÖB/WB beim Bachelor, da ich dies persönlich in meinem Diplom-Studium als unnötig einschränkend erlebt habe.

Viele äußerten Zweifel an der Sinnhaftigkeit eines rein bibliothekarischen Masters. Stattdessen wurden zwei alternative Modelle präferiert:

  • Fachspezifischer Bachelor, danach Bibliotheks-Master (bisher nur im WB-Bereich üblich) oder
  • Bibliotheks-Bachelor, danach Spezialisierungs-Master z.B. (Medien-)Pädagogik

Wir sind gespannt, wie sich die Ausbildungsmöglichkeiten und das Berufsbild weiterentwickeln werden und bedanke uns bei allen, die diesen Bibchat mitgestaltet oder verfolgt haben.