Über MNeumann

Hallo, mein Name ist Marlene Neumann. Studiert habe ich Bibliotheks- und Informationswissenschaften in Leipzig und Berlin. Bei Twitter bin ich als @marlene_n unterwegs. Dort gefällt mir der Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen sowie mit allen Bibliotheksinteressierten. Mir ist es wichtig den eigenen Horizont weiten, Informationen teilen und gemeinsam über die Rolle der Bibliothek reflektieren zu können. Die Anregungen und Denkanstöße nutze ich für meine Arbeit als Verantwortliche für Bibliotheksentwicklung, Qualitätsmanagement und digitale Medien in der Erlanger Stadtbibliothek. Meine beruflichen Schwerpunkte sind außerdem: Öffentlichkeits- und Veranstaltungsarbeit, Lektorat, Informationsdienst, Online-Kommunikation und Bibliothekspädagogik. Privat interessiere ich mich für das Welt- und Zeitgeschehen, Kultur und Literatur. Ich reise gern und mag die Fränkische Schweiz, das Wandern und Biergärten.

Rückblick 41. #BIBchatDE – Scheitern, aber richtig!

Am Montag, den 3. August 2020 drehte sich alles um Misserfolge in Bibliotheken und was wir aus ihnen lernen können. Hier folgt die Zusammenfassung des ersten „Fuckup-Bibchat“:

Pleiten, Pech und Pannen

Bei der Frage nach den „schönsten“ Pannen war das Eis schnell gebrochen. Wir alle kennen die Klassiker: „falsches Datum auf Plakaten“ oder „Anrufbeantworter nicht ausgestellt“. Berichtet wurde zudem von nicht aufgetauchten Referent*innen/Autor*innen, Feueralarm bei Veranstaltungen (ging gut aus), Regeneinbruch in der Bibliothek oder stundenlanges Blockieren des Auskunfts-PC (Grund: Start einer Datenanalyse).

Keine Erfolgsstory

Dann sprachen wir über missglückte Projekte. Die Twittothek ist gescheitert. Vielleicht hing die geringe Nachfrage mit der Öffentlichkeit der Anfragen auf Twitter zusammen? Veranstaltungsangebote scheitern häufig an fehlendem Publikum. Die Evaluierung von Gründen gestaltet sich schwierig: Wen der nicht Anwesenden soll man fragen? Manchmal hilft Nachjustieren: anderer Rahmen, zielgruppengerechtere Bewerbung. Manches startet gut und schläft dann wieder ein (Verschenkregal in Firmenbibliothek, IT-Innovationstage zum Wissenstranser für Mitarbeitende). Anderes ist naturgemäß zäh, aber lohnt sich (Fokusgruppen-Rekrutierung). Wichtig ist auch das Umfeld: Eine Bibliothek hat festgestellt, dass bei ihnen alle digitalen Veranstaltungsformate nicht laufen. In einer anderen Stadt gab es bereits ein Überangebot an Lesungen. Da zu den klassischen Literaturveranstaltungen immer weniger Publikum kam, steuerten sie um, entwickelten ein weniger aufwändigeres Format und bedienten erfolgreich eine Nische. Für alle Misserfolge gilt: Hinterher ist man schlauer! So wissen wir heute: Google Glass hat nie die Welt erobert, genauso wenig wie die Deutsche Internetbibliothek.

Ein Hoch auf die positive Fehlerkultur

Scheitern ist Zeichen von Entwicklung, man kann nur scheitern, wenn man etwas Neues versucht, sonst gibt es keinen Fortschritt. Aber wie genau lernt man aus Fehlern?

Eine positive Fehlerkultur muss Teil der Betriebskultur sein, und nicht nur im Leitbild, sondern auch im alltäglichen Tun der Einrichtung verankert werden. Fehler oder Misserfolge passieren und sollten nicht nur erlaubt sein, sondern einkalkuliert werden. Neue und innovative Formate haben in der Pilotphase immer auch Experimentiercharakter. Eine zu ehrgeizige Ausrichtung an erfolgreicher Statistik kann hier hinderlich sein. Manches braucht etwas Zeit, um anzulaufen und bekannt zu werden, oft geht aber die Motivation recht schnell flöten. Neue Formate können immer floppen, denn letztendlich lässt sich die Reaktion der Leute nicht voraussagen. Auch ein finanzieller Verlust lässt sich nicht ausschließen. Grundsätzlich gilt: Nicht entmutigen lassen, sondern als Erkenntnisgewinn verbuchen!

Häufige Gründe für negative Fehlerkultur sind mangelndes Vertrauen, Ängste, Kosten-, Zeit- und Erfolgsdruck. Wenn Fehler absichtlich vertuscht werden, läuft etwas in der Betriebskultur und Mitarbeiterführung grundsätzlich falsch. Denn eine positive Fehlerkultur ist Führungsaufgabe (Vorleben: von eigenen Fehlern berichten, Selbstkritik üben). Das Personal sollte keine Furcht vor Fehlern haben müssen, Vorgesetzte sollen ermutigen und einen Rahmen für Experimente schaffen.

Bei einer positiven Fehlerkultur werden Prozesse und Zuständigkeiten frühestmöglich festgelegt, klar kommuniziert und regelmäßig evaluiert. Hilfreich sind auch agile Ansätze nach dem Motto „Fail early and often“. Regelmäßig sollen Probleme betrachtet und Optimierungen gesucht und fix eingeplant werden. Wie wäre es mit „Misserfolgsstories“ als regelmäßige Runde in eurer Institution?

Die Erwartungen nach Umsetzungskonzepten, Ressourcenplanungen und Risikoanalysen können das „einfach mal machen“ auch erschweren. Um so wichtiger sind Agile Coaches und Scrum Master, um die Einführung von agilen Methoden, auch beim Management, eng zu begleiten.

Und noch ein Hinweis: Neue innovationsorientierte Förderprogramme, die auch Scheitern erlauben, würden ebenfalls zu einer neuen positiven Fehlerkultur führen.

Es reicht nicht

Diskutiert wurde auch folgende Frage: Welche Aufgaben als Bibliothek können als Folge von Personalmangel und fehlenden finanziellen Mitteln nicht ausreichend erfüllt werden?

Hier sind es vor allem drei große Felder:

  • zu geringer Medienetat, z.B. für lizenzierte Online-Volltexte
  • zu wenig Zeit für intensivere und nachhaltigere bibliothekspädagogische Angebote (in Kleingruppen, außerhalb der Bibliothek)
  • unzureichende technische Infrastruktur (viele Anliegen an die IT, zu wenig personelle fachliche Ressourcen)

Ein Problem sind auch die halb erfüllten Aufgaben. Diese fallen weniger auf, sorgen aber bei Nutzer*innen für Unzufriedenheit.

Besser scheitern

Ab wann ist eine Idee gescheitert und nach welchen Kriterien? Wie viel Zeit und Energie darf investiert werden, bevor aufgegeben wird? Verlassen Bibliotheken das berüchtigte Tal der Enttäuschungen oftmals zu früh? Beispielsweise sind Chatbots heute dank künstlicher Intelligenz lernfähig und damit wieder interessanter für den Einsatz in Bibliotheken.

Wie definiert man Scheitern? Hat man vorher die Erwartungshaltung festgelegt? Den Best-Case und Worst-Case definiert? Und Kriterien festgelegt, wann Schluss ist.  

Bevor Angebote beerdigt werden, sollten mindestens zwei Versuche bei unterschiedlichen Bedingungen erfolgt sein. Oft helfen Nachjustierungen, um das Projekt zu retten. Es kann auch geprüft werden, ob das Angebot noch mit einem Kooperationspartner realisierbar wäre.

Wenn das nicht der Fall oder der Aufwand zu groß ist, sollte man Angebote auch wieder aufgeben. Und nicht weiterschleppen, aus welchem Grund auch immer. Statt dessen: Scheitern eingestehen und planvoller Rückzug, Manöverkritik und dann eine neue Strategie finden. Gerade weil Mittel und Personal endlich sind.

Übrigens: Ein Projekt ist nur gescheitert, wenn es nicht hinreichend geplant, dokumentiert und evaluiert wurde und langfristig niemand etwas daraus lernen kann.

Scheitern gehört zum Leben und denk immer daran: Mit etwas Abstand hast du dann was Lustiges zu berichten!

@FuzzyLeapfrog.

Wir sagen Danke für diesen so lebhaften Austausch!

Marlene & Dirk

Ankündigung 41. #BIBchatDE – Scheitern, aber richtig!

Ihr habt entschieden: Wir machen am Montag, den 3. August von 20 bis 21 Uhr einen Fuckup Bibchat!

Was lesen und hören wir für gewöhnlich von Bibliotheken? Ankündigungen großartiger neuer Projekte, Kooperationen, Events und natürlich Erfolgsgeschichten. Fast nie reden wir darüber, was schief gegangen oder nicht angekommen ist, wo Kosten und Nutzen nicht im Verhältnis standen oder was sich aus anderen Gründen nicht bewährt hat. Aus Misserfolgen lernen? Warum nicht? Denn Scheitern ist keine Schande, sondern eine notwendige Erfahrung, Dinge in Zukunft anders und damit besser zu machen. Dazu braucht es eine konstruktive Fehlerkultur. Lasst uns also ganz offen über das Scheitern und den Umgang mit Misserfolgen in der Bibliotheks- und Informationsbranche sprechen und gemachte Erfahrungen teilen.

Hier die Fragen für den Abend – für alle, die sich vorbereiten wollen oder es vielleicht nicht punktgenau schaffen, mitzutwittern, aber die ein oder andere Antwort terminieren möchten:

F1 Das war eine Katastrophe! Berichte uns von einer richtig „schönen“ Panne mitsamt Folgen, z.B. Autor bei Lesung nicht aufgetaucht, Bibliothek nicht aufgesperrt, peinlicher Tippfehler oder was auch immer. (20:05 Uhr)

F2 Welches Projekt, Angebot oder Veranstaltungsformat ist gefloppt? Wie evaluiert man die Gründe dafür? Was habt ihr daraus gelernt? (20:10 Uhr)

F3 Wo sollte mehr Scheitern erlaubt sein? Und warum ist genau das leider nicht immer möglich? Wie kann eine positive Fehlerkultur erreicht werden? (20:20 Uhr)

F4 Welchen Trend habt ihr verschlafen, (habt ihr für eine Eintagsfliege gehalten) und bereut das jetzt? (20:30 Uhr)

F5 Welche Aufgaben als Bibliothek können als Folge von Personalmangel und fehlenden finanziellen Mitteln nicht ausreichend erfüllt werden? (20:40 Uhr)

F6 Ab wann ist eine Idee gescheitert und nach welchen Kriterien? Wie viel Zeit & Energie darf investiert werden, bevor aufgegeben wird? Verlassen #Bibliotheken das berüchtigte #TalderEnttäuschungen oftmals zu früh, z.B. bei #chatbots oder #robotik? (20:50)

Unsere Lesetipps

[Infografik] Projekte in der #Bibliothek – Teil 2: Gefahrenhinweise

LIBREAS. Library Ideas 20 | Scheitern

Baur, Christine. (2020). Zur Fehlerkultur in Bibliotheken

Abstimmung für den 41. #BIBchatDE am 3. August 2020

Der 41. #BIBchatDE wird am 3. August um 20 Uhr stattfinden. Ab jetzt könnt Ihr wieder über das nächste Diskussionsthema abstimmen. Favorisiert einfach aus den folgenden Tweets euer Wunschthema! Die Abstimmung endet am 20. Juli.

#BibliothekenSindDa auch in Zeiten des Corona-Virus

Wöchentlicher Spezial-BIBchatDE jeden Dienstag ab 24. März 2020 von 15 bis 16 Uhr

37. #BIBChatDE am Montag, 6. April von 20 bis 21 Uhr

Das Corona-Virus hält die Welt in Atem. Wir alle sind betroffen. Viele Bibliotheken sind geschlossen. Und dennoch da. Denn alles Digitale hilft uns jetzt. Das betrifft die Kommunikation untereinander, aber auch die Fragen: Wie können wir trotz geschlossener Bibliotheken weiterhin Bücher lesen, Hörbücher hören oder auf Fachliteratur zugreifen? Wo bekommen wir vertrauenswürdige Informationen her? Wie können wir jetzt unsere Freizeit gestalten? Wie die Kinder sinnvoll beschäftigen? Wie auf internationale Zeitungen zugreifen, um zu erfahren, wie es zum Beispiel im Heimatland aussieht? Für all das gibt es auch digitale Medien.

Wir reisen nicht mehr, sitzen zu Hause. Doch beim Lesen von Romanen können wir der Enge entfliehen. Ja auch mal abtauchen und uns von den mürbe machenden Nachrichtenstrom einen Moment lang erholen. Dafür gibt es E-Books.

Fast alle Bibliotheken halten digitale Angebote bereit, die rund um die Uhr von überall aus zugänglich sind. Und die jetzt wichtiger sind als je zuvor!

In wöchentlichen Sonder-Bibchats auf Twitter möchten wir den Menschen zeigen, dass Bibliotheken weiterhin für sie da sind und welche Angebote sie jetzt wie nutzen können.

Außerdem möchten wir euch eine Austauschplattform geben: Wie sieht die Lage in euren Bibliotheken aus? Wie organisiert ihre euch? Welche Tipps habt ihr, um das Beste aus der Situation zu machen und weiterhin für die Menschen da zu sein? Welche Tools helfen dabei?

Es gibt bestimmt noch viele weitere Fragen. Schreibt uns, welche Fragen und Themen ihr gern besprechen möchtet.

Links

Abstimmung für den 35. #BIBchatDE

Bis zum 22.01. könnt Ihr für das Thema des nächsten #BibChatDe am 3. Februar abstimmen.
Favorisiert dazu einfach den Tweet mit dem gewünschten Thema.

Voting #BIBchatDE #35:
1 #Coworking Spaces und #Bibliotheken— BIBChatDE (@BIBChatDE) January 10, 2020

Voting #BIBchatDE #35:
2 #Zukunft der kleinen #Bibliotheken in Stadtteilen und auf dem Land— BIBChatDE (@BIBChatDE) January 10, 2020

Voting #BIBchatDE #35:
3 #Nachhaltigkeit in #Bibliotheken: Welche Rolle spielen die 17 #Nachhaltigkeitsziele der #Agenda2030?
— BIBChatDE (@BIBChatDE) January 10, 2020

Voting #BIBchatDE #35:
4 #Mitarbeiterqualifikation durch #Austauschprogramme in #Bibliotheken und Bildungs- und Kultureinrichtungen
— BIBChatDE (@BIBChatDE) January 10, 2020

Voting #BIBchatDE #35:
5 #Microlearning: Was gibt’s, was macht ihr, wie könnte es klappen?
— BIBChatDE (@BIBChatDE) January 10, 2020

Unser Rückblick auf den 34. #BIBchatDE Themen, Trends und Perspektiven – Was war, was bleibt, was kommt in unseren Bibliotheken?

Hier findet ihr die Tweetdokumentation des Neujahrs-Bibchats, der als Rückschau 2019 und Ausblick auf 2020 konzipiert war:

Wakelet zum 34. #BIBchatDE

Vielen Dank an alle Beteiligten!

Kurzfassung für Eilige

Welche Themen haben die Bibliothekswelt 2019 am meisten beschäftigt?

Hier wurden unter anderem genannt: Digitalisierung, Bestandspolitik, Inklusion, Sonntagsöffnung, Robotik, Openness, Fachkräftemangel und Open Library.

Welche neuen Themen wurden in den Bibliotheken erstmals umgesetzt?

Das waren zum Beispiel: Entwicklung einer digitalen Strategie, Einsatz von Wikidata, Beschäftigung mit maschineller Erschließung, Nutzerorientierung auf Website, Ergänzung von Medienkisten mit digitalen Erweiterungen, Umsetzung neuer Lernformate, Einführung von RFID oder neuer Veranstaltungsformate wie @BlogBembel.

Womit mussten sich Bibliotheken neu auseinandersetzen?

Positiv-Beispiel: „mit einem komplett neuen Bibliothekskonzept“

Negativ-Beispiel: „rassistische Äußerungen die zum Hausverbot führten“

Welche Herausforderungen liegen vor Bibliotheken?

Der Wandel in allen Bereichen geht weiter und dafür brauchen Bibliotheken vor allem kompetentes Personal, eine aktive Zusammenarbeit mit Bildungspartnern und die Unterstützung der Politik.

Welche Unterstützung brauchen Bibliotheken?

Ohne Netzwerke geht es nicht. Deshalb wäre eine aktuelle Best-Practise-Plattform sehr hilfreich.

Welche Trends haben das Zeug dazu, auch auf längere Zeit in Bibliotheken Bestand zu haben?

Um nur drei zu nennen: Selbstverbuchung, Aufenthaltsqualität, Nachhaltigkeit.

Ankündigung 34. #BIBchatDE Themen, Trends und Perspektiven – Was war, was bleibt, was kommt in unseren Bibliotheken?

Wir laden euch herzlich ein zum „Neujahrs-Bibchat“ am Montag, den 6. Januar von 20-21 Uhr!

Lasst uns darüber sprechen, was für euch DIE Themen des Jahres 2019 waren, was euch Freude oder Frust bereitet hat, und auf was ihr aufbauen wollt. Was sind eure Pläne für das Jahr 2020, mit welchen Angeboten sollten Bibliotheken eurer Meinung nach auf die gesellschaftlichen Entwicklungen reagieren? Wie können sie dazu beitragen, die Demokratie zu stärken und Chancengerechtigkeit zu fördern? Womit wollt ihr euch 2020 erstmalig beschäftigen, wofür bräuchtet ihr unterstützenden Austausch oder Fortbildungsangebote? Open Access, Forschungsdaten, Medienpädagogik, Leseförderung – Bei welchen Themen und mit welchen Partnern müssen Bibliotheken vorankommen? Escape Games, Lernnächte, Fahrradergometer, Saatgut-Tauschbörsen – welche Trends bleiben, welche gehen, welche kommen? Wir sind gespannt auf eure Erfahrungen und Einschätzungen und nehmen dabei gerne Anregungen mit, um für die Bibchats 2020 gezielt Expert*innen zu einzelnen Themen dazu zu holen.

Hier die Fragen für den Abend – für alle, die sich vorbereiten wollen oder es vielleicht nicht punktgenau schaffen, mitzutwittern, aber die ein oder andere Antwort via Tweetdeck terminieren möchten:

F1 Wenn ihr an das letzte Jahr zurückdenkt: Welche (max. 3) Themen haben die Bibliothekswelt am meisten geprägt/beschäftigt? (20:05 Uhr)

F2 Welche neuen Themen habt ihr 2019 in eurer Bibliothek erstmals umgesetzt und in welcher Weise? (20:10 Uhr)

F3 Womit hättet ihr zu Beginn des letzten Jahres nicht gerechnet, dass ihr euch in eurer Bibliothek auseinandersetzen werdet – im Positiven oder Negativen? (20:20 Uhr)

F4 Welche Herausforderungen liegen vor euch, was bereitet euch Sorgen? Welche neuen Themen und Projekte wollt ihr in euren Bibliotheken im Jahr 2020 umsetzen? (20:30 Uhr)

F5 Welche Unterstützung braucht ihr dafür? Wie haltet ihr euch auf dem Laufenden? Welche Fortbildungen würdet ihr gerne besuchen? (20:40 Uhr)

F6 Welche Themen sind aus eurer Sicht gerade Trends, die bald wieder verschwinden werden, was hat das Zeug dazu, auch auf längere Zeit in Bibliotheken Bestand zu haben? (20:45 Uhr)

Rückblick auf den 31. BIBchatDE zu Kollegialer Beratung

Am Montag, den 7. Oktober 2019 unterhielten sich beim 31. Bibchat etwa 20 Interessierte über das Thema Kollegiale Beratung. Dabei handelt es sich um ein Format, bei der sich Mitwirkende einer festen Gruppe im Rahmen einer klaren Gesprächsstruktur wechselseitig zu beruflichen Fragestellungen beraten und gemeinsam Lösungen entwickeln.

Damit ihr die Diskussion einfach nachlesen könnt, habe ich euch eine Dokumentation der Tweets in einem Wakelet zusammengestellt.

Erfahrungen

Einige haben bereits sehr positive Erfahrungen mit der Kollegialen Beratung gemacht. Darüber hinaus tauschen sich viele auch auf informelleren Wegen im Freundes- oder Kollegenkreis über verunsichernde Situationen im Berufsalltag aus, um eigene Lösungsansätze durch Impulse der anderen zu reflektieren. Auch wenn kollegiale Beratungen und Kontakte zunehmen, besteht bei der Institutionalisierung der Methode durchaus noch Luft nach oben.

Digitale Tools

Die wichtigste Form für den kollegialen Austausch sind persönliche Gespräche. Darüber hinaus werden neben Twitter auch Foren, Facebook, Mail, Messenger, Mastodon, Instagram, LinkedIn, Slack und Trello für den Austausch mit der Fachcommunity genutzt.

Voraussetzungen

Für Kollegiale Beratung braucht es die Bereitschaft, Erfahrungen einschließlich belastender Situationen, zu teilen. Wer sich darauf einlässt, sollte ein gewissen Maß an Selbstreflektion und Kritikfähigkeit mitbringen. Die Atmosphäre in der Gruppe muss vertrauensvoll und wertschätzend sein. Erfolgsfaktoren sind zudem der systematische Rahmen und der lösungsorientierte Fokus.

Themen

Da die Kollegiale Beratung oft in Entwicklungsprogrammen von Führungskräften eingesetzt wird, sind Personalangelegenheiten ein typisches Themenfeld. Grundsätzlich ist aber jede Art von Fragestellung denkbar, bei der Input von anderen Menschen benötigt wird. Einen Bedarf für überinstitutionelle Experten-Netzwerke gibt es auch bei spezialisierten Fachthemen. Ein Beispiel dafür ist die Kollegiale Zusammenarbeit im Bereich Digital Humanities.

Fazit

Die Kollegiale Beratung basiert auf dem Prinzip der „Augenhöhe“. Es gibt in der Gruppe keine Hierarchien. Fragestellungen werden aus weiteren Perspektiven betrachtet, blinde Flecken erkannt und konkrete Lösungsansätze, auf die man allein nicht gekommen wäre, entwickelt. Und nicht zuletzt: Die Kollegiale Beratung hilft dabei, sich gegenseitig zu stärken.

Für alle, die sich gern intensiver mit dem Format auseinandersetzen möchten, sei abschließend die übersichtliche Einführung in die Kollegiale Beratung von Swantje Dokunke empfohlen.

Ankündigung 31. #BIBchatDE – Kollegiale Beratung

Der 31. Bibchat am Montag, den 7. Oktober dreht sich auf vielfachen Wunsch um das Thema Kollegiale Beratung.

Wir wollen uns darüber austauschen, ob das Format für Beschäftigte im Bibliotheks- und Informationswesen eine Rolle spielt, welche Erfahrungen es damit bereits gibt oder ob es ähnliche praxisnahe Formate gibt, die dabei helfen, sich gegenseitig bei konkreten Herausforderungen im Berufsalltag zu unterstützen und Netzwerke aufzubauen.

Wie funktioniert Kollegiale Beratung im engeren Sinne?

  • Menschen mit ähnlichen beruflichen Hintergrund
  • treffen sich regelmäßig als Gruppe
  • schildern nacheinander herausfordernde Situationen aus ihrem Berufsalltag.
  • Die anderen beleuchten gemeinsam das Problem und versuchen, Antworten und Lösungen zu finden.

Eine übersichtliche Einführung in die Methode der Kollegialen Beratung hat uns Swantje Dokunke zusammengestellt. Vielen Dank dafür!

In der Praxis sind Kollegiale Beratungen häufig Bestandteil von Entwicklungsprogrammen für Führungskräfte. Dabei werden konkrete Fallsituationen aus dem eigenen Führungsalltag reflektiert. Was hätte man anders machen können? Welche alternativen Vorgehensweisen gäbe es? Durch den klaren Ablauf und die lösungsorientierte Herangehensweise werden Probleme nicht nur beredet, sondern konkrete Lösungsansätze erarbeitet.

Dagmar Schnittker aus der Stadtbücherei Ibbenbüren, ist Teil einer kleinen Gruppe von BibliothekleiterInnen, die sich regelmäßig zur Kollegialen Beratung treffen. Sie empfindet diesen Austausch als sehr gewinnbringend.

Birgit Lotz ist als Leiterin „Zentrale Bibliotheken Frankfurt am Main“ Teil einer Führungskräfte-Gruppe aus verschiedenen städtischen Ämtern. Aus ihrer Erfahrung ist auch im Zusammenhang mit Kollegialer Beratung ein Blick über den bibliothekarischen Tellerrand sehr nützlich.

Aber die Kollegiale Beratung ist nicht nur für Führungskräfte hilfreich, sondern auch für all jene, die sich in der eigenen Institution als Einzelkämpfer*innen mit einem Spezialthema beschäftigen. In diesen Fällen sind überinstitutionelle Netzwerke unabdingbar. Über die Kollegiale Zusammenarbeit im Bereich Digital Humanities an mehreren Forschungs- und Bibliotheksstandorten berichten uns Fabien Cremer, Swantje Dogunke, Stephanie Kuch, Elena Luz, Corinna Mayer, Katrin Neumann, Timo Steyer und Thorsten Wübbena. Vielen Dank für diesen hochspannenden Input!

Ähnliche Formate sind zum Beispiel „Erfa-Gruppen“. Hierbei handelt es sich um feste Gruppen von Bibliotheken, die sich regelmäßig zum Erfahrungsaustausch treffen. Darüber hinaus wird die gastgebende Bibliothek nach vorgegebenen Kriterien analysiert. Der „Blick von außen“ wirkt dabei stets bereichernd und ermöglicht häufig positive Veränderungen.

Wir möchten mit euch über folgende Fragen diskutieren:

F1: Hast du Erfahrungen mit Kollegialer Beratung oder kennst du ähnliche kollegiale Austauschformate? Erzähle davon! (20:05 Uhr)

F2: Twitter, Mastodon, Mailinglists, Foren: Welche digitalen Dienste nutzt du für den kollegialen Austausch? Und was lohnt sich besonders? (20:15 Uhr)

F3: Was sind die Voraussetzungen damit Kollegiale Beratung und ähnliche Austauschformate funktionieren? (20:25 Uhr)

F4: Über welche Themen würdest du dich gern in einer Kollegialen Beratung oder ähnlichen Formaten austauschen? (20:35 Uhr)

F5: Worin liegt/läge für dich der Nutzen oder der Reiz einer Kollegialen Beratung? Oder was würde dich davon abhalten? (20:45 Uhr)

Abstimmung für den 28. BIBchatDE

Hier könnt ihr bis zum 21.06.2019 über das Thema des kommenden #BIBchatDe abstimmen.

Favorisiert den entsprechenden Tweet. Das Thema mit den meisten Stimmen wird am Montag, 01.07.2019 zwischen 20 und 21 Uhr diskutiert.

Voting #BIBchatDE #28:
1 #Gaming in #Bibliotheken— BIBChatDE (@BIBChatDE) June 11, 2019

Voting #BIBchatDE #28:
2 #Bibliotheken auf #YouTube: Wer macht was, warum und mit welchen Mitteln bzw. was könnte man machen?— BIBChatDE (@BIBChatDE) June 11, 2019

Voting #BIBchatDE #28:
3 Das #Image von #Bibliotheken im öffentlichen Bild.— BIBChatDE (@BIBChatDE) June 11, 2019

Voting #BIBchatDE #28:
4 #Hatespeech und #FakeNews: Wie sollten #Bibliotheken in Social Media agieren, um Fake News & Hatespeech entgegenzutreten?— BIBChatDE (@BIBChatDE) June 11, 2019

Voting #BIBchatDE #28
5 Neue (digitale) Medienangebote in #Bibliotheken. Wie schult ihr euch, das Personal und die Leser*innen?— BIBChatDE (@BIBChatDE) June 11, 2019

Vielen Dank für eure Beteiligung!