Ankündigung 14. #BIBchatDE am 07.05.2018

Ihr habt euch beim Voting für den kommenden BibChat für das folgende Thema entschieden:

Das Berufsbild von BibliothekarInnen/FaMIs im Wandel

In den bisherigen BibChats wurde bereits häufiger die Veränderungen in Bibliotheken und die damit einhergehenden Auswirkungen auf die Arbeit sowie die Situation für Berufsanfänger/Quereinsteiger thematisiert.

Nun soll das Berufsbild im Mittelpunkt der Diskussion stehen. Der gesellschaftliche und technologische Wandel bringt viele Umwälzungen mit sich. Die Arbeitswelt und das Freizeitverhalten ändern sich und damit auch die Ansprüche der Menschen an den Zugang zu Informationen und Medien. Digitale Medien und Infrastrukturen und der kompetente Umgang mit neuen Technologien spielen eine immer wichtigere Rolle. Die Gesellschaft wird bunter und vielfältiger, triftet aber auch zunehmend auseinander. Ohne Zweifel: All diese Veränderungen bleiben nicht ohne Folgen für den bibliothekarischen Beruf.

Wir sind gespannt, wie ihr den Wandel des Berufsbildes von BibliothekarInnen und Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste (FaMIs) erlebt.

Fragen

Folgende Fragen dienen am Montag, den 7.5. von 20 bis 21 Uhr als Diskussionsgrundlage:

  1. Welche gesellschaftlichen und technologischen Veränderungen wirken sich auf das bibliothekarische Berufsbild aus? Was bedeutet das konkret für eure Arbeit?
  2. Welche Aufgaben haben FaMIs in eurer Bibliothek? Wie wird sich der Beruf weiterentwickeln?
  3. „Echt, das kann man studieren“. Was sind die Einsatzfelder von BibliothekarInnen – auch in Abgrenzung zu den FaMIs – heute und morgen?
  4. Braucht es den Master oder reicht der Bachelor? Eure Meinungen und Erfahrungen sind gefragt.
  5. Was antwortet ihr auf die Frage: „Wozu braucht es eigentlich noch BibliothekarInnen/FaMIs?“

Ihr wollt euch vor dem Bibchat noch etwas intensiver mit dem Thema beschäftigen?

Hier haben wir euch noch einige weiterführende Informationen zusammengestellt:

Literatur

Das Themenheft „Ausbildung und Berufsbild für die Bibliothek der Zukunft“ (Oktober 2017) im Bibliotheksdienst ist leider noch nicht frei zugänglich.

Welche bibliothekarischen Berufe gibt es?

Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste (FaMI)

Das Berufsbild des FaMIs wandelt sich wohl am stärksten. Denn ein großer Teil der traditionellen Tätigkeiten wie Ausleihe fallen durch die Automatisierung weg. In Öffentlichen Bibliotheken übernehmen FaMIs zunehmend höherwertige und komplexere Aufgaben, betreuen Lektorate und digitale Angebote oder arbeiten im Auskunftsdienst sowie in der Bibliothekspädagogik mit. Ihre Einsatzgebiete werden dort auch deshalb ausgeweitet, weil es für die Arbeitgeber preiswert ist. Eine den Tätigkeiten entsprechende Bezahlung findet vielerorts nicht statt, obwohl die tarifrechtlichen Strukturen durch die neue Entgeltordnung theoretisch mehr Spielräume bieten.

Diplombibliothekare bzw. Bachelor-Absolventen Bibliotheks-, Informationswissenschaft

Sie befinden sich in einer nicht einfachen Sandwich-Position. Die klassischen Aufgaben Erwerbung und Erschließung werden auch in wissenschaftlichen Bibliotheken zunehmend von FaMIs übernommen. In Öffentlichen Bibliotheken löst sich die bekannte Aufgabenteilung (FaMIs: Ausleihe und Katalogisierung – Bibliothekare: Auskunftsdienst und Bestandsaufbau) immer weiter auf. Hier wie dort übernehmen BibliothekarInnen die spezialisierten Fachaufgaben und/oder Leitungsfunktionen.

Masterabsolventen Bibliotheks-, Informationswissenschaft

Wie lange wird es den typischen wissenschaftlichen Bibliothekar noch geben? Laut Konstanze Söllner ist das reine Fachreferat auf dem Rückzug. Aufgaben im Bereich Open Access sowie Forschungsdatenmanagement nehmen zu. Sie werden aber in der Ausbildung nur punktuell vermittelt. Erforderlich ist eine nachhaltige Anpassung „von einer breit angelegten postgradualen Bibliotheksausbildung hin zur Vermittlung von spezifischen Wissen verbunden mit einer deutlichen Profilierung.“ (Söllner, 2017, S. 858f.)

Spezialisierte Seiteneinsteiger

Nach wie vor dominieren Beschäftigte mit bibliothekarischen Abschlüssen. Diese arbeiten sich üblicherweise in neue Bereiche ein. Aber auch das ist im Wandel. So werden für die Aufbereitung von Forschungsdaten IT-Spezialisten oder für die Förderung von Medienkompetenz Pädagogen gesucht. Ihr Wissen und ihre Erfahrungen bereichern und werden gebraucht.

Wie wirkt sich der Wandel des Berufsbildes auf die Bibliothekarische Aus- und Fortbildung aus?

Selbstverständlich muss sich auch die bibliothekarische Ausbildung wandeln. Die Anforderungen sind hoch und teilweise konträr: Vermittlung von Metakompetenzen versus Aufgreifen aktueller Trends. Wissen veraltet schneller, sodass berufsbegleitende Spezialisierungsangebote in Zukunft eine größere Rolle einnehmen müssen.

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Über MNeumann

Hallo, mein Name ist Marlene Neumann. Studiert habe ich Bibliotheks- und Informationswissenschaften in Leipzig und Berlin. Bei Twitter bin ich als @marlene_n unterwegs. Dort gefällt mir der Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen sowie mit allen Bibliotheksinteressierten. Mir ist es wichtig den eigenen Horizont weiten, Informationen teilen und gemeinsam über die Rolle der Bibliothek reflektieren zu können. Die Anregungen und Denkanstöße nutze ich für meine Arbeit als Verantwortliche für Bibliotheksentwicklung, Qualitätsmanagement und digitale Medien in der Erlanger Stadtbibliothek. Meine beruflichen Schwerpunkte sind außerdem: Öffentlichkeits- und Veranstaltungsarbeit, Lektorat, Informationsdienst, Online-Kommunikation und Bibliothekspädagogik. Privat interessiere ich mich für das Welt- und Zeitgeschehen, Kultur und Literatur. Ich reise gern und mag die Fränkische Schweiz, das Wandern und Biergärten.

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