2022 mit (und ohne) #BibChatDe – gemeinsamer Jahresrückblick

Rückblick auf das Jahr – Erfolge, Erlebnisse, Ziele, neue Orte, neue Wege und Ideen?

In diesem Jahr möchten wir mit Euch im letzten Chat des Jahres auf 2022 zurückblicken und die nächsten Herausforderungen diskutieren. Wir schauen auf Twitter, #BibChatDe und Mastodon. Die Dinge hängen zusammen.

Montag, den 5. Dezember 2022 von 20-21 Uhr

F1 Wie läuft es gerade in deiner Bibliothek? Was bewegt euch? Und: was bewegt ihr? (20:05 Uhr)

F2 Ist Twitter schon Geschichte (für #MenschenInBibliotheken)? Viele wechseln z.B. zum Server https://openbiblio.social/web/getting-started der @sbb_news. Wie geht’s euch mit Mastodon? (20:10 Uhr)

F3 Was war 2022 in eurer Bibliothek neu oder wurde erstmals umgesetzt und in welcher Weise? (20:20 Uhr)

F4 Womit hättet ihr zu Beginn dieses Jahres nicht gerechnet, dass ihr euch in eurer Bibliothek auseinandersetzen müsst/werdet – im Positiven oder Negativen? (20:30 Uhr)

F5 Was sind eure Pläne und Projekte für das Jahr 2023? (20:40 Uhr)

F6  Vermisst ihr #BibChatDe? Wo treffen wir uns nun? @jeb_140 schrieb im Juli über ‘informelle Infrastruktur’? Welche anderen Möglichkeiten gibt es noch?

Moderation: Jens Bemme (SLUB Dresden) & Marlene Neumann (Stadtbibliothek Erlangen)

BibChatDE in der Wikiversity

 

Geschichtsvereine & Bibliotheken: Was geht?

Extra-Bibchat am Montag, 20. Juni, von 18:00 Uhr bis 19:00 Uhr

mit Jens Bemme (SLUB) und Caroline Förster (Dresdner Geschichtsverein e.V.)

Geschichtsvereine, Heimatvereine und Ortsmuseen gibt es allerorten – Institutionen für und mit Menschen, die forschen und recherchieren. Wie arbeiten Bibliotheken und Geschichtsvereine zusammen? Welche gemeinsamen Werte, Potentiale, Ziele und Projekte gibt es und was machen wir daraus? Was geht?

Beim BibChat zum Thema „Geschichtsvereine und Bibliotheken“ möchten wir diese Fragen am 20. Juni zwischen 18:00 und 19:00 Uhr diskutieren. Es gibt einen konkreten Anlass: Ende Juni erscheint in Dresden die 150. Ausgabe der Dresdner Hefte des dortigen Geschichtsvereins. Seit Januar arbeiten eine bunt gemischte Gruppe von Bibliotheksmitarbeiter:innen der SLUB Dresden, Vereinsmitgliedern und Wikisourcelern daran, Publikationen der Vereinsgeschichte mit Wikisource und Wikidata bürgerwissenschaftlich zu erschließen und zu visualisieren – eine Citizen Science-Kooperation. Davon möchten wir berichten und andere Kooperationen zwischen Bibliotheken, Geschichtsvereinen und Ortsmuseen kennenlernen.

Inzwischen haben Kollegen aus Zürich und Berlin am sogenannten DatenlaubeJam teilgenommen, dem Termin bei dem das Projektteam wöchentlich online trifft, um dem Dresdner Geschichtsverein mit Datenpflege und Transkriptionen zu helfen. Für den Verein ist das Projekt bereits jetzt ein Gewinn – mit neuen digitalen Methoden, Visualisierungen von Publikationen und historischen Personennetzwerken, mit zusätzlicher öffentlicher Aufmerksamkeit und Ideen für neue Mitglieder. Also, was geht darüber hinaus?

Fragen:

F1 Geschichtsvereine, Heimatvereine und Ortsmuseen gibt es vielerorts. Welche kennst Du? Bitte Webseiten verlinken, wenn möglich. (18:05 Uhr)

Welche anderen Initiativen/Aktive kennt ihr? Wie sind diese organisiert? (18:08 Uhr)

F2 Wer forscht dort? Was sind das für Zielgruppen? (18:10 Uhr)

F3 Kooperiert Eure Bibliothek mit Geschichtsvereinen, Ortsmuseum oder schulischen Geschichts-AGs? Worum geht es dabei? (18:15 Uhr)

F4 Wie viel Ortsgeschichte – oder Heimatforschung – passiert in Euren Bibliotheken? Wer ist da aktiv, welches Publikum? Nimmt das Interesse zu oder ab – oder ist es gleichbleibend? (18:25 Uhr)

F5 Welche Themen sind beliebt? Welche Geschichtsprojekte kannst Du empfehlen? Was müsste es mal geben? (18:35 Uhr)

F6 Wie finden Bibliotheken und Geschichtsvereine zusammen? Oder was hindert sie daran? (18:45 Uhr)

F7 Welche Fragen oder Anmerkungen habt ihr noch zum Thema? (18:50 Uhr)

Einen Rückblick von Jens Bemme findet unter dem Titel Zeit für informelle Infrastruktur findet ihr auf dem Blog für interdisziplinäre Landeskunde in Sachsen.

Wie sieht die Bibliothekswelt nach Corona aus?

Herausforderungen und Chancen

Seit über zwei Jahren gibt es keinen Normalbetrieb in Bibliotheken. Vieles, wofür sich unsere Einrichtungen seit Jahren eingesetzt hatten, wurde in der Pandemie-Zeit obsolet: die Bibliothek als „dritter Ort“, als „Wohnzimmer der Stadt“, als Ort, an dem es sich lohnt, zu verweilen, der Aufenthaltsqualität und vielerlei Veranstaltungen und Anregungen bietet, der Treffpunkt und Ort des Austausches, der Inspiration und der Kooperationen in der Kommune sein kann.
Über Wochen und Monate war all dies nicht möglich. Bibliotheken waren zurückgeworfen auf die reine Ausleihe und Rückgabe von Medien. Es kostete unglaubliche Flexibilität bei der Organisation und Logistik, die die sich ständig ändernden Bestimmungen erforderten. Es kostete die meisten Bibliotheken auch eine nicht unerhebliche Zahl an Besucherinnen und Besuchern, die es nun gilt zurückzugewinnen.

Blick nach vorne wagen

Alle wissen, dass die Pandemie noch nicht wirklich vorbei ist und Einschränkungen wiederkommen können.
Dennoch wagen wir einen Blick in die Zukunft und möchten mit euch an diesem ersten Montagabend im Mai folgende Fragen diskutieren:

F1 Wie sieht es in eurer Einrichtung gerade aus? Welche Einschränkungen gibt es noch? Wie viel Prozent eurer Besucher/innen von 2019 erreicht ihr gerade? (20:03 Uhr)

F2 Welche Formate, die ihr in den letzten 2 Jahren entwickelt habt, werdet ihr beibehalten? Was hat dagegen gar nicht funktioniert? (20:15 Uhr)

F3 Wie haben sich eure Onlineangebote entwickelt und was hat sich hier verändert? (20:25 Uhr)

F4 Welche Möglichkeiten hattet ihr im Hinblick auf Veranstaltungen? Wie hybrid kann und sollte Veranstaltungsarbeit zukünftig sein? (20:32 Uhr)

F5 Welche Ideen habt ihr, um verloren gegangenes Publikum zurückzugewinnen oder auch neues zu erreichen? (20: 40 Uhr)

F6 Wie hat sich bei euch die Arbeitskultur verändert? Was ist neu und sogar besser oder schlechter? Welche Formate und Arbeitsweisen sollen bleiben? (20:48 Uhr)

Wir freuen uns wie immer auf eure aktive Beteiligung. Wenn ihr an diesem Abend schon etwas anderes vorhabt, stellt gerne eure Antworten vorab via Tweetdeck ein oder schaut euch die Diskussion danach an und twittert noch mit!

 

Aus für den #BIBchatDE?

Nichts ist für ewig: Nach 5 Jahren wird der Bibchat in seiner derzeitigen Form nicht mehr weitergeführt.

Wir sechs Bibliothekar*innen haben in den letzten Jahren mit viel ehrenamtlichem Herzblut und großer Freude 57 Bibchats organisiert und durchgeführt. Viele von euch sind Weggefährt*innen. Ein Netzwerk ist entstanden. Wir haben miteinander diskutiert und uns über unsere Bubble hinaus mit Usern über diverse Bibliotheksthemen ausgetauscht und diese in der Öffentlichkeit sichtbar gemacht.

Nach einer so langen Zeit lässt irgendwann einmal der Elan etwas nach. Und auch die Anzahl der Teilnehmenden war insgesamt rückläufig. Als Folge dessen sind wir zunächst neue Wege gegangen – mit einem zweimonatigen Turnus und alternativen Wegen für die Themenfindung. Nun aber machen wir einen Break.

Das Bibchat-Team verabschiedet sich am 2. Mai 2022 mit einem vorläufig letzten 58. Bibchat zum Thema: Wie sieht die Bibliothekswelt nach Corona aus?

Das ist die Gelegenheit, sich noch einmal in größerer Runde mit der bibliotheksaffinen Community auf Twitter in einem Livechat auszutauschen. Wir hoffen, ihr seid dabei!

Danach ist aber nicht einfach Schluss. Wir betreuen unseren Twitterkanal und unser Blog weiter und sind offen für zukünftige Spezial-Bibchats.

Du möchtest dich gerne mit der Twitter-Community über ein spezielles Thema austauschen und dazu einen Bibchat moderieren? Dann wende dich an uns! Wir bieten Unterstützung, stellen unseren Twitterkanal dafür zur Verfügung, veröffentlichen Ankündigung und Rückblick im Bibchat-Blog, bewerben deinen Bibchat und übernehmen die Co-Moderation.

Wir freuen uns, wenn ihr uns weiter folgt und vielleicht sogar Lust bekommt, euch selbst aktiv mit einem eigenen Bibchat einzubringen.

Das Bibchat-Team sagt Danke!

Wissens– und Datenwelten rund um Wikipedia & Co beim 57. BibChatDe

Am 7. März 2022 fand der 57. Bibchat mit dem Titel „Wie viel Wikiversum steckt schon in unseren Bibliotheken?“ statt. Die Moderation übernahmen: Marlene Neumann (BibChatDE, WomenEdit Erlangen), Jens Bemme (SLUB Dresden/Saxorum). Ein Rückblick.

Wikimedia Brand Guidelines Update 2022 - MediaWiki

Wikipedia 20 symbol by Jasmina El Bouamraoui and Karabo Poppy Moletsane, CC BY-SA 4.0 via Wikimedia Commons

Hand auf’s Herz! Sind unsere Bibliotheken – in Deutschland, Österreich und in der Schweiz – schon fit, um die Möglichkeiten des Wikiversums wirkungsvoll zu nutzen, Bibliotheksnutzer:innen fundiert zu beraten und sich dort an der Entwicklung neuer Methoden und Wissensbestände zu beteiligen?

1Lib1Ref, die traditionsreiche Kampagne für Bibliothekar:innen und für zusätzliche Referenzen in Wikipedia, ist recht bekannt – eine etabliertes Format, um dort den Einstieg zu lernen. Aber die Welt dreht sich weiter – samt Wikimedia. Neue Funktionen, Daten und Communities wachsen. Wächst auch das Wissen in Bibliotheken? Ist die Wikipedia für sich genommen wirklich schon im Alltag angekommen: Lesen, Editieren, Verknüpfen, Beraten? Sind bzw. wären das überhaupt Fachkompetenzen, die zu den Grundlagen gehören – wie die Benutzung und Datenpflege unserer Bibliothekskataloge?

Beim 57. Bibchat diskutierten wir über solche Themen, Beispielprojekte, Erfolge, Misserfolge und Ideen. Schon in die Ankündigung Wie viel Wikiversum steckt schon in unseren Bibliotheken? steckten wir einige Anregungen. Der Chat war diesmal auch international – mit Gäste aus dem ganzen deutschsprachigen Raum, aus den Niederlanden und den USA.

Einige Schlaglichter

Ziko van Dijk schrieb: “Ohne die guten Bibliotheken in Deutschland, Österreich und der Schweiz gäbe es auch keine so gute deutschsprachige #Wikipedia. Das erzähle ich jedem Lokalpolitiker, der haushaltsmäßig auf dumme Gedanken kommen könnte.”

Laurie Bridges aus Oregon: “There are so many interesting international projects, that are not shared beyond the country’s borders/language. Which is why we put together the book, Wikipedia and Academic Libraries: A Global Project.”

Nicole Graf: “aktuell haben wir ein sehr grosses Projekt aufgegleist, alle Porträts von ETH-Profs in WP-Artikel plus fehlende Artikel schreiben.”

D@niel Mietchen fragte zurück: ”Welche Rolle spielt Wikidata dabei? Es wird eher beilaeufig erwaehnt, kann aber so einiges beitragen – siehe z.B. https://wikidata.org/wiki/Wikidata:Wiki-wetenschappers oder https://scholia.toolforge.org/author/Q22915113

Nicole Graf antwortete: “Sehr wichtig! Für jeden Prof, von dem wir das OK für sein Porträt bekommen, auch wenn kein WP-Artikel vorhanden ist, legen wir einen Wikidata-Datensatz an.”

Wie profitiert die Wikimedia-Community von Bibliotheken und umgekehrt? 

Nicole Graf: “Wir liefern wichtige Quellen wie Bilder wodurch Wikipedia-Artikel und @wikidata attraktiver werden.”

Claudia Frick: “Daten und Information strukturieren, frei verfügbar und austauschbar machen, sammeln, versionieren, kategorisieren, … Mir fällt gar nicht ein an welchen Punkten man nicht voneinander profitieren oder miteinander arbeiten könnte.”

Gereon Kalkuhl: “Für diejenigen, die sich nicht so recht trauen, die Wikipedia zu bearbeiten: Auch in Bibliotheken werden Wikipedia-Schulungen angeboten. Regelmäßig z.B. in Bremen, Hamburg und Stuttgart – unregelmäßig auch in Düsseldorf und Duisburg.”

SarahDThoma: In Erlangen hat sich vor über 2 Jahren eine WomenEdit-Gruppe in der Stadtbibliothek gegründet. WomenEdit möchte den Frauenanteil in der WP erhöhen, sowohl bei den Autor*innen als auch bei den Artikeln.

Im SLUBlog erschien bereits ein BIBChat-Bericht mit den Schwerpunkten Wissenschaftskommunikation und Open Science. Außerdem wird am Freitag, den 25. März eine Digitale Mittagspause mit der Citizen Science-Plattform Bürger schaffen Wissen stattfinden: 12 bis 13 Uhr. Thema: Open Citizen Science mit Portalen und Werkzeugen des Wikiversums. Zudem gibt es den diesjährigen Bibliothekskongress auch in der Wikiversity. Diese Seite kann ergänzt werden.

Und noch ein Aufruf zum Schluss:

Meiken Hagemeister: “Die @riffreporter möchten gern zusammen mit Wikipedianer*innen und Bibliotheken Workshops anbieten.” Bei Interesse bitte einfach kurze E-Mail an info@riffreporter.de.

WP20Symbols activism

Activism symbol for Wikipedia 20 Illustrated by Jasmina El Bouamraoui and Karabo Poppy Moletsane, CC0, via Wikimedia Commons

Ankündigung 57. BibChatDE: Wie viel Wikiversum steckt schon in unseren Bibliotheken?

Oder: Wie viel Wikipedia, Wikisource, Wikidata, …, Wikimedia Commons sollten in Bibliotheken stecken? Was fehlt? 

Termin: Montag, den 7. März 2022 von 20-21 Uhr

Wikipedia ist das größte Nachschlagewerk der Welt, bei dem alle mitmachen können. Doch das Wikiversum besteht nicht nur aus der Wikipedia. Viele der weniger bekannten Schwesterprojekte wie Wikisource oder Wikidata sind ebenfalls relevant für Bibliotheken. Wie können sich Bibliothekar*innen und Informationswissenschaftler*innen an der Wissenserstellung beteiligen, indem sie Menschen im Umgang mit Wikipedia und Co. unterstützen? Darüber wollen wir uns am 7. März 2022 in einem Spezialchat austauschen. Wir laden ausdrücklich auch Wikipedianer*innen dazu ein!

Wer am Abend keine Zeit haben sollte, kann die Antworten auf die Fragen auch vorplanen. Deshalb stehen die Uhrzeiten dabei. Bitte immer den Hashtag #BibChatDE benutzen.

Die Fragen:

  1. Welche Rolle spielt die Wikipedia in deinem beruflichen und persönlichen Alltag? (8:05 Uhr)
  2. Ist deine Bibliothek im Wikiversum zu finden? Wenn ja, wo (Wikipedia, Commons, Wikisource, Wikidata, Wikiversität)? (8:15 Uhr)
  3. Hast du schon mal Wikipedia-Artikel ergänzt? Welche Erfahrungen hast du dabei gemacht? Falls nein, hättest du Interesse und welche Unterstützung dafür wünschst du dir? (8:25 Uhr)
  4. Wie profitiert die Wikimedia-Community von Bibliotheken und umgekehrt? Welche gemeinsamen Themen und Projekte gibt es? (8:35 Uhr)
  5. Welche Rolle spielt die Wikipedia in Klassenführungen und Informationskompetenz-Schulungen? (8:45 Uhr)
  6. Fragt! Was willst du über die Wikipedia und ihre Schwesterprojekte wissen? (8:55 Uhr)

Moderation:

Marlene Neumann (BibChatDE, WomenEdit Erlangen), Jens Bemme (SLUB Dresden/Saxorum)

Im Folgenden beschreiben die Moderator*innen, welche Potentiale sie in der Vernetzung von Bibliotheks- und Wiki-Community sehen.

Marlene:

Für Bibliotheken als Bereitstellerinnen von Wissen und Informationen geht kein Weg an der Wikipedia vorbei. Denn nirgendwo sonst ist freies Wissen so leicht zugänglich. Wo suchen Schüler*innen Input für ihre Referate? Wo finden Menschen grundlegende Informationen über Themen, die sie gerade interessieren? Die Wikipedia ist die Anlaufstelle für Wissen im Netz! Allein deshalb, finde ich es wichtig, dass Bibliothekar*innen die Grundprinzipien und Strukturen der Wikipedia kennen. Nur so können sie Schüler*innen, Lehrer*innen, Studierende und andere Menschen beim verantwortungsvollen Umgang mit der Wikipedia unterstützen. Wie tragen Informationsexpert*innen darüber hinaus zum Wikiversum bei? Welche Kooperationen sind möglich? Einige Gedankenanstöße und konkrete Projekte:

Treffpunkt Bibliothek

Alle Informationen in der Wikipedia müssen belegt sein. Wikipedianer*innen finden in Bibliotheken Zugang zu Literatur und Datenbanken, also zu den notwendigen Quellen. Bibliothekar*innen unterstützen bei der Recherche. Außerdem eignen sich Bibliotheken als Raum für die Wikipedia-Community – vom Einführungsworkshop bis zum Edit-a-thon ist vieles möglich. In Erlangen trifft sich monatlich eine Gruppe Wikipedianerinnen zum Womenedit.

#1Lib1Ref

Bibliothekar*innen ergänzen Literaturangaben und Belege in der Wikipedia – alljährlich u.a. im Rahmen der internationalen Kampagne #1Lib1Ref.

GLAM-Projekte

GLAM ist die englische Abkürzung für all jene Institutionen, die unser kulturelles Erbe erhalten und vermitteln: Galerien, Bibliotheken, Archive und Museen. Das Internet ermöglicht, Wissen, Kunst und Kultur für ein überregionales und globales Publikum zu öffnen und Sammlungen über Institutionensgrenzen hinweg zu verknüpfen und auffindbar zu machen. So können sich Bibliotheken in der sogenannten KulTour mit Wikipedia-Aktiven vernetzen und ihre Ressourcen für die Erstellung von Bildmaterial und Artikeln aktiv zur Verfügung stellen (z.B. Zentralbibliothek Zürich oder Monacensia).

Coding Da Vinci

Bibliotheken stellen bei einem Coding da Vinci-Hackathon offen lizenzierte Daten aus ihren Sammlungen (z.B. Scans und Metadaten von Handschriften) bereit, mit aus denen Coder*innen-Projektteams neue Anwendungen entwickeln: Hacker-, Programmierer-, Designer- und Bibliotheksmitarbeiter*innen.

WikiLibrary-Manifest

Die Verbindung von Bibliotheken und Wikiversum spiegelt sich auch im WikiLibrary-Manifest wider. Die Deutsche Nationalbibliothek hat es am 17.11.2020 gemeinsam mit der Wikimedia Deutschland e.V. veröffentlicht. Das WikiLibrary-Manifest verbindet Bibliotheken und Wikimedia-Projekte wie Wikibase in einem internationalen Wissensnetzwerk. Das Ziel: die Entstehung und Nutzung eines Linked Open Data Netzwerkes für Kunst, Kultur und Wissenschaft.

Jens:

Seit meinem ersten Edit für den deutschen Wikipedia-Artikel Fliegendes Spagettimonster sind 17 Jahre vergangen, eine Diplomarbeit, Jobwechsel, Umzüge und manche andere Veröffentlichung: Unser Wissen verändert sich. Dass ich jemals in einer wissenschaftlichen Bibliothek und im Bereich Landeskunde (Saxonica) arbeiten würde, war damals nicht abzusehen. Studiert habe ich mal Verkehrswirtschaft und Lateinamerikastudien. Heute ist Wikipedia bei meiner Arbeit, in Forschung und Hobbies längst in den Hintergrund getreten. Erst rückte Wikisource in den Vordergrund, um digitalisierte Quellen der Radfahrgeschichte zugänglich zu machen. Dann wurde Wikidata immer relevanter, weil dort schon kleine digitale Referenzen genügen, um historische Details sichtbar und recherchierbar zu machen: z.B. baltische Radfahrervereine um 1900 oder Fliegende Frauen und Männer auf Reisen aus Meißen. Wikipedia ist in all den Jahren für mich nicht unwichtig geworden, aber eben nur ein Werkzeug unter anderen.

Diese Vorgeschichten, die Gartenlaubeserie ‘Deutschlands merkwürdige Bäume’, ein Kneipenabend mit Solvejg Nitzke und Twitterkontakt samt Kollaboration mit dem Wiener Systembibliothekar Christian Erlinger ließ uns 2019 ‘Die Datenlaube‘ starten. In dem Citizen Science-Projekt erschließen wir alle Gartenlaube-Texte in Wikisource artikelweise mit Wikidata und bauen so eine Art Katalog offener bibliografischer Daten der Gartenlaube von 1853 bis vorerst 1899.

Das Wikiversum, die globale Familie aus sehr verschiedenen Wikimediaportalen, funktioniert für uns wie eine Bibliothek – wie eine Werkstatt samt Wohn- und Arbeitszimmer, deren besondere Stärke in der Vernetzung der jeweiligen Medien, Daten und digitalen Funktionen liegt – und in den Gemeinschaften: Menschen, die sich um dieses Freie Wissen bzw. kleine Teile davon, die zugrundeliegende Technik und die digitalen Werkzeuge kümmern.

1lib1ref ist wichtig für ‘Menschen in Bibliotheken’, um zu lernen Wikipedia zu verbessern. Fragen gibt es überall: Ich werbe inzwischen vor allem für ’1lib1nearby’, ein neuer Ansatz um in Wikidata mit einer Abfrage und wenig Recherche das ‘multilinguale Weltwissen der nahen Umgebung’ zu pflegen; auch denkbar als Heimatforschung mit Wikidata im regionalen Umfeld.

Wiki~ ist nicht nur Wikipedia! Das Wikiversum bietet uns in Bibliotheken sehr viele Möglichkeiten auch auf den zweiten Blick. Futter für die öffentliche Kommunikation, wenn aus den Metadaten von Medien der Wiki Commons oder aus Wikidata-Items Vorschaubilder in Tweets erzeugt werden z.B.; OER: Open Educational Resources, die mit Quellen aus Wikisource erstellt wurden; Bibliografien mit Scholia zur Visualisierung von Metadaten für die Wissenschaftskommunikation … Außerdem ermöglicht das Wikiversum Zusammenarbeit, freien Zugang zu Wissen und zu technischen Ressourcen und Gelegenheiten die eigene Bibliothek und Medien durch offene Daten sichtbar zu machen – und zu vernetzen.

2021 chatteten wir im BIBChat über Citizen Science. Das Wikiversum ist da sehr nah dran. Meine Vision ist deshalb die ‘Wikiversitätsstadt’: Orte, Rathäuser, Bürgermeister*innen oder Rektor*innen, die erklären diesen Namenszusatz am Ortsschild führen zu wollen – oder eine unserer Bibliotheken am Haupteingang. Dann wohnen und arbeiten wir vielleicht schon in ‘Citizen Science City’. Schwerpunkt ist 2022 für mich die Wikiversity. Dort kann man Themen für übernächste BIBchats vorschlagen, vorab Material und eigene Antworten sammeln oder in anderen Zusammenhängen gemeinsam Bildungsmaterial bauen.

Unsere Frage ist dennoch: Was fehlt?

Literatur

Ankündigung 56. #BibChatDE: Neujahrs-Chat – Themen, Trends und Perspektiven

Auch in diesem Jahr möchten wir mit Euch im ersten Chat des Jahres auf das vergangene Jahr zurückblicken und auf die kommen Herausforderungen schauen.

Montag, den 3. Januar 2022 von 20-21 Uhr.

Hier die Fragen für den Abend. Ihr seid herzlich eingeladen eure Antworten auch im Vorfeld zu planen, für den Fall, dass Ihr nicht teilnehmen könnt.

F1 Wie läuft es gerade in deiner Bibliothek? Was ist anders in Jahr Zwei der Corona-Pandemie? (20:05 Uhr)

F2 Wenn ihr an das letzte Jahr zurückdenkt: Welche (max 3) Themen haben die Bibliothekswelt am meisten geprägt/beschäftigt? (20:10 Uhr)

F3 Was war 2021 in eurer Bibliothek neu oder wurde erstmals umgesetzt und in welcher Weise? (20:15 Uhr)

F4 Womit hättet ihr zu Beginn des letzten Jahres nicht gerechnet, dass ihr euch in eurer Bibliothek auseinandersetzen müsst/werdet – im Positiven oder Negativen? (20:25 Uhr)

F5 Was sind eure Pläne und Projekte für das Jahr 2022? (20:35 Uhr)

F6 Welche Unterstützung wünscht/ braucht ihr für die Umsetzung? Mit wem sind dabei Kooperationen sinnvoll? (20:45 Uhr)

 

Rückblick 55. #BibChatDE: Wie geht das? Austausch, Praktika, Tandem – wie können sich Bibliotheken national und international besser austauschen und organisieren?

Die Kooperationsarbeit spielt in Bibliotheken eine immer größere Rolle, egal ob in den Öffentlichen oder Wissenschaftlichen Bibliotheken. Insofern war es richtig, dass der 55. BibChatDE vom Thema breit aufgestellt war, da die Kooperationspartner*innen ja auch aus unterschiedlichen Bereichen kommen. Die vielen Herausforderungen zwingen die Öffentlichen und Wissenschaftlichen Bibliotheken, sich nach allen Seiten zu öffnen, will man neue Serviceleistungen anbieten oder die Arbeitsprozesse optimieren. Auch spielt die technische Unterstützung eine immer größere Rolle, will man die Digitalisierung in den Bibliotheken vorantreiben. Anderseits sind Bibliotheken auch offen und wollen sich neue Dinge aneignen und wollen die Dinge ausprobieren. Dieser Spagat ist indes nicht immer einfach, wie der weitere Verkauf im 55. BibChatDE gezeigt hatte. Problematisch ist sicherlich, dass immer neue Themen auf die Bibliotheken einprasseln, dazu gehören z.B. Themen zur Nachhaltigkeit (Agenda 2030), zur Diversität, der Ausbau von digitalen Angeboten oder zur Realisierung medienpädagogischer Angebote. Selbst nicht alles zu können ist keineswegs ein Manko und so macht die Kooperationsarbeit einen weiteren Sinn.

Was jedoch immer wieder genannt wird, sind die schlechten Rahmenbedingungen, mit denen die Bibliotheken zu kämpfen haben und die eine Kooperationsarbeit letztlich so auch erschweren. Dazu gehört die fehlende Zeit zur Realisierung von Projekte und es fehlen die Möglichkeiten, solche Projekte institutionsübergreifend zu organisieren. Ob dies allein mit technischen Möglichkeiten behoben werden kann, sei zunächst einmal dahingestellt und wäre ein Aspekt, der mit jenen Rahmenbedingungen geklärt werden müsste. Einigkeit besteht für die Teilnehmer*innen des 55. BIBChatDE darin, künftig Standards zu schaffen, doch dazu müssen Bibliotheken ihre Hausaufgaben machen. Möglichkeiten müssen im Vorfeld geprüft werden, es muss also strategisch gehandelt werden, noch bevor die eigentliche Kooperationsarbeit beginnen würde, damit keine falschen Hoffnungen in der Bibliothek und gegenüber den Kooperationspartner*innen geweckt werden; wodurch bereits so manche Projekte gescheitert sind.

Insgesamt hat der 55. BIBChatDE aber gezeigt, dass sich viele Bibliotheken bereits gut vernetzen haben, sei es über eine Netzwerk-AG oder über Formate wie nextlibrary oder #vBIB21 oder #BIBChatDE. Erwähnt wurde auch „die Datenlaube“. Leider konnte nicht auf das Thema OER näher eingegangen werden. Doch ist OER ein Thema für sich und wäre somit für einen neuen BIBChatDE sicherlich gut geeignet.

Ankündigung 55. #BibChatDE: Wie geht das? Austausch, Praktika, Tandem – wie können sich Bibliotheken national und international besser austauschen und organisieren?

Die Öffentlichen und Wissenschaftlichen Bibliotheken erweitern ihre Angebote, egal ob in Online-Formaten oder als Präsenzveranstaltungen, kontinuierlich und in einem immer schnelleren Zeitraum. Spannende und innovative Themen für die Nutzer*innen krönen allerlei Bemühungen, da für viele Bibliotheken mit knappen Ressourcen die Konzeption solcher Veranstaltungen nicht immer einfach ist. Von der konkreten Idee, über die Ausarbeitung des Konzeptes, bis zur Durchführung vergeht viel Arbeitszeit, die nicht jede Bibliothek leisten kann. Ferner können Probleme im Vorfeld, während der Durchführung und Nachhinein auftauchen, die mit einer besseren Zusammenarbeit vermeidbar gewesen wären.

Freilich muss das Rad nicht immer neu erfunden werden, wenn die verschiedenen Bibliotheken z.B. ihre vorhandenen Ressourcen (personell, strukturell und technisch) bündeln. Auch die Zusammenarbeit mit externen Partnern kann zum Erfolg führen. Die Frage ist, wie wir diese Zusammenarbeit stärker fördern können? Lassen sich gemeinsame Plattformen entwickeln, spielt der Bereich OER zukünftig eine größere Rolle und wie gelingt ferner ein besserer Erfahrungsaustausch, der in Richtung Expert*innenrunde geht?

Zum 55. #BibChatDE am 08.11.2021 von 20.00 – 21.00 Uhr wird es darum gehen zu diskutieren, wie eine solche Zusammenarbeit zukünftig aussehen könnte!

Unsere Fragen lauten dieses Mal:

F1 Wie sieht eure jetzige Vernetzung aus? Arbeitet Ihr mit anderen Bibliotheken oder fachfremden Einrichtungen zusammen? [20.05 Uhr]

F2 Hattet Ihr schon negative Erfahrungen bei der Zusammenarbeit gemacht? Was sind die größten Hürden? [20.20 Uhr]

F3 Welche Standards benötigen Bibliotheken? (personell, strukturell und technisch) [20.30 Uhr]

F4 Was müsste passieren, damit eine übergreifende Zusammenarbeit besser gelingen kann? [20.40 Uhr]

F5 Habt Ihr Beispiele aus der Praxis? Kennt Ihr bereits Netzwerkbestrebungen? [20.50 Uhr]

F6 Habt Ihr noch Anmerkungen zu dem Thema? [20.55 Uhr]

Wir freuen uns auf einen regen Austausch!

Ein bisschen Lesestoff möchten wir Euch wieder an die Hand geben:

Ankündigung 54. #BibChatDe: Offenes Brainstormig: Was ihr immer schon über Bibliotheken wissen wolltet!

Ihr habt euch bei der letzten Abstimmung dafür entschieden, den #BIBchatDE am Montag, 6. September als ein „offenes Brainstorming“ zum Thema „Was ihr schon immer über Bibliotheken wissen wolltet“ durchzuführen.

Wir haben uns überlegt, dass es Sinn macht, dieses „offene Brainstorming“ in vier thematische „Blöcke“ einzuteilen.

#Thema1: 1 20.00 – 20.15 über „Was wolltet Ihr immer schon mal wissen?“
„Was wolltet Ihr schon immer mal über Bibliotheken wissen?“ „Nutzt Ihr selber Bibliotheken“ „Wenn ja warum?“ „Wenn nein, warum nicht?“ „Wozu nutzt ihr Bibliotheken?“ „Versteht ihr Dinge nicht, die Bibliotheken tun oder wie sie es tun?“

#Thema2: 20.15 – 20.30 Rund um den Job in Bibliotheken
„Was interessiert auch am Beruf?“ „Worauf kommt es an?“ „Was muss man können?“ „Was macht man den ganzen Tag?“ „Wie stark verändert sich der Job?“

#Thema3: 20.30 -20.45 Träger von Bibliotheken
„Was würdet ihr Politiker*innen über Bibliotheken erzählen?“ „Was würdet ihr Träger (zB Kommune oder Land) zu Bibliotheken fragen wollen?“ „Wie sieht es mit finanzieller Unterstützung aus?“

#Thema4: 20.45 – 21.00 Zukunft von Bibliotheken
„Welche Fragen habt zu zukünftigen Angeboten von Bibliotheken?“ „Was wollt ihr dazu wissen?“ „Wo geht die Reise hin?“ „Sind Bibliotheken bald überflüssig?“

Infos zu Bibliotheken findet ihr schon mal hier:

Deutscher Bibliotheksverband
Netzwerk Bibliothek
Berufsverband Information Bibliothek e.V.